Review
Leichenwetter - Legende

Ein interessantes Konzept verfolgt die deutsche Industrial-Metal-Combo Leichenwetter auf ihrem neuen Album Legende, denn das Quintett vertont wichtige Werke der deutschen Literatur und kleidet sie in ein Gewand aus schweren Gitarren.
So finden sich Texte und Gedichte von Ernst Stadler, Georg Trakl, Heinrich Heine, Clemens Brentano und Johann Wolfgang von Goethe in der Tracklist wieder und ich bin gespannt, wie diese wertvollen Texte in einer Metal-Aufmachung funktionieren.
Nun kommt leider die große Enttäuschung, denn das Konzept hält nicht, was es verspricht! So erinnert jeder Song einfach sehr stark an eine Light-Version von Rammstein, was auch durch den Gesang durch Numen verstärkt wird. Etwas ungünstig gewählt ist auch die Geschichte des "Erlkönig", denn die Berliner Megaseller haben exakt jenes Gedicht von Herder in "Dalai Lama" vertont.
Sieht man mal von der Vergleichen ab, schaffen es Leichenwetter auch einfach nicht, wirklich was Innovatives auf die musikalischen Beine zu stellen.
Auch sehr gewagt ist das Falco-Cover von "Out Of The Dark", was vor allem wegen des schwachen Opern-Gesangs von Numen etwas merkwürdig klingt; ansonsten auch 1:1 umgesetzt und somit keine eigene Duftnote hinterlassen.
Bei solchen literarischen Vorgaben hätte man mehr daraus machen müssen. Leichenwetter nehmen deutsches Schriftgut und kombinieren das mit Rammstein-Musik. Wenn die Band dieses Konzept weiterverfolgt und der Musik eine eigene Note gibt, dann kann da echt was draus werden.
Basti
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