Review
Fenriswolf - Inter Labia Verenda
Fenriswolf spielen Deutschpunk. Deutschpunk - mal schneller, mal langsamer, mal mit Skaeinflüssen und dann wieder poppig. Die Texte gehen sowohl in die Funrichtung, als auch in die leicht politische Ecke. Dabei schafft man es, auf einem erfreulich unpeinlichen Niveau zu bleiben. Allzu platte Gags bleiben zum Glück aus, von dem feinen Humor z.B. der Ärzte ist man aber noch ein paar Ecken entfernt.
Die Produktion ist für eine Punkscheibe durchaus amtlich. Und trotzdem werde ich mit Fenriswolf nicht richtig warm. Dies liegt zum einen an den Vocals, die für meinen Geschmack einfach zu "quietschig" klingen. Zum anderen liegt es auch an der nicht immer überzeugenden musikalischen Umsetzung, die für mich einen ganzen Zacken Rotzigkeit und Aggressivität vermissen lässt. Sicher, die textliche Ausrichtung zeigt, dass man es eher mit Subtilität als der Holzhammermethode versucht. Die Überschrift eines beigelegten Artikels bringt es auf den Punkt: "Mit dem 'dirty Sound' ihrer Ahnen hat die Musik... wenig zu tun". Schade eigentlich.
Ein anderer der CD beiliegender Ausschnitt aus der Randstad-Mitarbeiterzeitung lehrt mich, dass auch Punker Träume haben. Naja, ein nicht so pralles Review in einem metalorientierten Webzine, die von Punk eh keine Ahnung haben, ist doch schon mal nicht schlecht, oder?
(Anmerkung zur Spielzeit: Von der Spielzeit kann man noch ca. 4:30 Minuten abziehen, die nach dem letzten Track mal gar nix passiert. Anschliessend gibt's noch fast eine 18-minütige Spokenwordeinlage, bevor es zum Abschluss noch einen gut fünfminütigen Song + Pulp Fiction-Outro gibt.)
Andreas