Review
Satan's Wrath - Aeons Of Satan's Reign
Satan's Wrath, Aeons Of Satan's Reign und dann noch Songtitel wie "Only Satan Is Lord" oder "Satan's Blood, Lucifer's Fire" - man kann ja alles übertreiben. Die inhaltliche Marschrichtung wäre damit jedenfalls schon einmal felsenfest zementiert, noch ehe man den Silberling in den Player geschoben hat. Mit der musikalischen Interpretation dieser plakativen Abhandlung über Teufel, Hexen und Dämonen begeben sich die Griechen auf eine Reise in die Vergangenheit, genauer gesagt in eine Zeit, in der die Grundsteine für so manches spätere Genre gelegt wurden. Pioniere wie Bathory, Venom, Possessed und Slayer gehören zu den Paten von Satan's Wrath. Dementsprechend findet man ihre Songs in der Grauzone zwischen Black und Thrash Metal, jedoch mit einem ordentlichen Schuss NWOBHM. Lasst uns diesen Cocktail am besten als Satanic Metal bezeichnen, das wäre bestimmt ganz im Sinne der beteiligten Musiker.
Gekleidet in ein etwas abgetragenes und natürlich rabenschwarzes Klanggewand versprühen die acht Titel auf Aeons Of Satan's Reign ein hohes Maß an Spielfreude. So trifft man immer wieder auf ausgiebige Gitarrenorgien, während Orgelklänge, Mönchsgesang oder sphärische Keyboards zwischen den aggressiven, angepissten Riffattacken punktuelle Akzente setzen. Als Sahnehäubchen wurde diesem räudigen Bastard eine tiefe, knochentrockene Stimme verliehen, die gelegentlich an Martin Schirencs Goldkehlchen erinnert. So dürfte dieses Album sicherlich einem jeden munden, der auf die Anfänge des etwas gröberen Schwermetalls steht und oben genannte Bands zu seiner liebsten Kost zählt. Als Anspieltipps seien "Only Satan Is Lord", "Die White Witch Die" und der finale, achtminütige Titeltrack mit seinen herrlichen Gitarrensoli genannt.
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