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Amaranthe - Amaranthe

Amaranthe - Amaranthe
Stil: Melodic Death Metal
VÖ: 29. April 2011
Zeit: 43:04
Label: Spinefarm Records
Homepage: -

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Ich weiß, Musik ist Kunst. Aber muss Kunst dann zwangsläufig künstlich wirken? Künstlerisch wäre mir lieber...

Leider trifft die Beschreibung "künstlich" auf das Produkt namens Amaranthe eher zu als die meisten anderen Begriffe. Ich verwende bewusst die Bezeichnung Produkt, denn den Eindruck einer echten, gewachsenen Band macht Amaranthe nirgends. Drei gar wunderschön anzusehende Frontpersonen, die als Blickfang dienen sollen und 14-16 jährige Jungs und Mädels werben sollen, sowie drei relativ austauschbare Randgestalten erwecken eher den Eindruck eines Casting-Projekts denn den einer Metal-Band. Ja, richtig gelesen, drei Frontleute, die alle drei singen. Da wäre als erstes Elize, zuständig für den weiblichen Part. Singen kann sie durchaus, auch wenn das manchmal ein wenig piepsig klingt. Dann der böse Bartträger, der das Gekeife liefert. Mann, muss der böse sein, so, wie der klingt! Und dann noch ein weiterer Y-Chromosomenträger mit wunderschön gestylter Frisur, der sich im Klargesang ergeht. Ich weiß nicht, aber geschminkte Typen sind mir suspekt, wollen die allen Ernstes versuchen, besser auszusehen als ich? Nun, egal, auf jeden Fall sieht diese ganze Ansammlung an Gestalten wie ein Kunstprodukt aus.

Und ähnlich klingt die Sache dann auch. Eine Mischung aus glattgebügeltem Melodic Death und klassischem Heavy Metal mit einer dicken Zuckerschicht bekommt man geboten, durch den Melodeath-Anteil gerade "böse" genug, um auch den halbstarken Möchtegern anzulocken, durch die Popmetal-Strukturen aber hinlänglich massenkompatibel für Sandra Normalhörer. Oh, die Stücke sind nachvollziehbar, eingängig, mit einer Menge guter Melodien ausgestattet, aber auch leicht synthetisch, vorhersehbar und ohne größere Halbwertszeit ausgestattet. So gut und eingängig das Anfangs klingt, so schnell ist die Musik auch wieder vergessen. Pop-Metal der unauffälligen Art, nicht gemacht um der Musik willen, sondern um Erfolg zu haben. Nun darf von mir aus gerne jeder Musiker und jede Band Erfolg haben, aber ein wenig Herzblut möchte ich schon spüren, das ist hier nirgends der Fall. Diese "Band" wurde gebildet, um möglichst viel CDs zu verkaufen, in kürzester Zeit bekannt zu werden und in dieser kurzen Zeitspanne eine Menge Kohle abzugreifen. Wenn ich in letzter Zeit etwas gehört habe, das den Begriff "Kommerzkacke" verdient, dann dieses Plastikensemble. Dagegen sind Kapellen wie Sonic Syndicate ja richtige Outlaws.

Mit Metal hat das hier nicht viel zu tun, der durchaus vorhandenen Stromgitarre zum Trotz. Auf kommerziellen Erfolg getrimmte Radiomucke trifft die Sache schon eher und damit bin ich auch schon raus aus dem Fanclub schöner Menschen mit langen Haaren. Unecht bis zum Eintritt der Gesichtslähmung, geeignet zur Fahrstuhlbeschallung oder als Hintergrundgedudel für die bügelnde Hausfrau. Buah, jetzt hab ich einen Zuckerschock...

Hannes

1 von 6 Punkten

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