Review
Kältetod - Leere (Re-Release)
Es ist doch eine gängige Praxis: kaum sind die Klänge des aktuellen Albums verklungen, schon werden vergangene Alben neu aufgelegt. In manchen Fällen macht das ja auch durchaus Sinn, so wie bei Kältetod, die nach dem aktuellen Album Reue das Debutmachwerk Leere nochmal über Eternity Records auf den Markt bringen.
Was sich auf Reue fortsetzt, hat mit Leere seinen Anfang genommen. Auch hier regiert der pure, rohe Black Metal. Dabei wird auch anno 2005 (das erste Veröffentlichungsjahr) viel Wert auf abwechslungsreiches Songwriting gelegt. Blastparts wechseln sich mit ruhigen Passagen ab, rasende Wut geht in ruhige Klänge über und über allem schwebt diese Eiseskälte, ein Hauch von Verzweiflung und Melancholie. Scharfe, kalte Riffs schneiden sich durch das Soundgewirr, das durchaus ein wenig differenzierter hätte sein können. Auch wenn die Songs dem Label nach mit einem verbesserten Sound wieder veröffentlicht werden, rumpeln die sechs Stücke doch arg dumpf durch die Membrane. Das versprüht zwar einerseits durchaus seinen Charme, andererseits gehen damit so manche Melodien einfach unter bzw. man entdeckt sie zu spät, nämlich dann, wenn sie wieder vorbei sind.
Eines ist jedenfalls gewiss, auch wenn die Songs Überlänge besitzen (der kürzeste ist knapp über neun Minuten lang, wenn man das Intro mal außer acht lässt), so sind sie zu keinem Zeitpunkt langatmig. Es passiert einfach viel, die Atmosphäre der Songs umgibt einen.
Wie auch schon beim Werk Reue kann ich diese Scheibe allen Puristen empfehlen.
Vorheriges Review: Dibbukim - Az A Foygl Un A Goylem Tantsn