Review
Inhumate - Life
Sick and Proud! So lautet das Motto dieser bereits seit 14 Jahren im Underground umherwuselnden Franzosen, die nicht nur lauten Krach fabrizieren und das Soul Grinding Festival aufziehen, sondern mit Grind Your Soul auch noch ein hauseigenes Label vorweisen können. Mit "Life" erreicht mich nun also nach vierjähriger Pause das vierte Album eines insgesamt auf sieben Alben ausgelegten Konzepts über (man ahnt es schon fast) das Leben. Nachdem mit "Internal Life", "Ex-Pulsion" und "Growth" schon die Geburt und die Kindheit abgehandelt hat, beschäftigt man sich jetzt mit der Lebensphase, in der wir alle mehr oder weniger stecken, bevor es mit "The Fifth Season", "Expulsed" und "Eternal Life" vom langsamen Dahinsiechen in die ewigen Jagdgründe geht.
Jetzt aber ausnahmsweise mal ein paar Takte zur Musik. Die hat es nämlich gewaltig in sich. 15 Tracks wildesten und kompromisslosesten Grinds zwischem wüstem Geschredder und mächtigen Grooves. Nicht die Bohne originell, aber sehr effektiv. Dabei haben es mir vor allem die völlig kranken Vocals von Goldkehlchen Christophe angetan. Zwischen normalen Growls, hohen, spitzen Kreischern und unterirdischem Gegurgel ist alles vorhanden, was man sich so denken kann. Hut ab vor dieser Riesenleistung. Der Sound ist sehr durchschlagskräftig, von dieser Seite gibt's absolut nichts zu meckern. Garniert wird das Schlachtfest noch mit einer Multimedia-Sektion mit drei Videoclips, aufgenommen auf dem letztjährigen Obscene Extreme Festival und einer witzigen Bildergalerie, die Inhumate bei dem zeigt, was sie am besten können: saufen, grinden und zerlegen, sowohl auf als auch neben der Bühne. Auf der Audioseite gibt es noch einen zwölfminütigen Livemitschnitt vom 04.05.2001, einfach "Life?" genannt.
Sick ist das ganze allemal, proud könne die Franzmänner auch sein. Und mit so viel Value for Money sehe ich absolut keinen Grund, sich diese CD nicht anzuschaffen.
Erinc
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