Review
We Are The Damned - Holy Beast
We Are The Damned bewegen sich mit ihrem zweiten Album Holy Beast zwischen den Extremen. Eine stilistische Einordnung fällt schwer, weil hier kreuz und quer alles verquirlt wird, was nicht niet- und nagelfest ist.
Nach dem doomigen Intro "The Anti-Doctrine", das mich auf mehr in dieser Richtung hoffen ließ, stürmen We Are The Damned mit "Serpent" in wildester Strapping Young Lad-Manier nach vorne und knallen mir ein erstes Ausrufezeichen vor den Latz. Death Metal-lastiger mit Hardcore-Kante geht's bei "Throne Of Lies" zu, während "Devorador Dos Mortos" einen Bastard aus Punk, Crust, Death Metal mit Sunlight-Klang darstellt und zu den Highlights des Albums gehört. "Diogo Alves 1841" ist ebenso wie "Viral Oration" ein nach Dismember klingender Midtempo-Stampfer, während "The Glorious Grisly" mit treibender Double-Bass durch die Gegend pflügt. In diesem Stile geht es weiter, mal etwas mehr Rock'n'Roll der Marke Motörhead, mal etwas mehr schwedischer Death Metal. Dann wieder verstärkt Crust-Elemente, so dass unterm Strich ein interessanter Bastard steht, der in den ersten Durchläufen absolut überzeugen kann.
Gut gefällt mir auch die kranke Stimmung, die Holy Beast verbreitet, leider kann der Brocken nicht auf längere Zeit überzeugen. Nach einigen Durchläufen stellt sich ein Sättigungsgefühl ein, das verstärkt zum Ende der Platte hin zuschlägt. Dennoch haben We Are The Damned ein interessantes Album veröffentlicht, das Fans genannter Bands ruhigen Gewissens anchecken dürfen.