Review
Grievers - Reflecting Evil
Ein ziemliches Pfund haben Punishment 18 Records mit der italienischen Band Grievers in ihrem Portfolio. Unbekümmert und technisch auf höchstem Niveau hämmert sich der Fünfer durch acht mit leichten Thrash-Anleihen versehene Melodic Death-Kracher, die sich vor den Großen des Genres nicht zu verstecken brauchen. Und damit meine ich nicht jene Spielart des Schwedentods, die sich in den letzten Jahren durchgesetzt hat, sondern das, was diese Musikrichtung groß werden ließ: eine über alle Zweifel erhabene Gitarrenarbeit, präzises und einfallsreiches Drumming, harte Uptempo-Leads, melodische Midtempo-Refrains, Soli, von denen jedes einzelne ein kleines Meisterwerk für sich darstellt. Vor allem den beiden Saitenhexern Roberto Palmiero und Matteo Giugno ist es durch ihre beeindruckende Arbeit zu verdanken, dass Reflecting Evil zu keiner Sekunde langweilig wird und Songs wie "Universe", "Concept Of Wisdom", "Living Paradox" oder der Titeltrack zum Besten gehören, das dieses Genre im Allgemeinen und Italien im Speziellen in den letzten Jahren ausgespuckt hat. Klassisch gibt sich Sänger Michele Spalieri, der sich in bester Death-Manier durch die Titel grunzt und sich auf keine Experimente einlässt. Eine klare und druckvolle Produktion rundet das überaus positive Erscheinungsbild letztlich ab, bei dem man höchstens an der kurzen Spielzeit meckern könnte. Hier kann ich jedem nur dringend zu einer Hörprobe raten, denn diese Perle hat eure Aufmerksamkeit wahrlich verdient.
JR
Vorheriges Review: Dogs For Breakfast - Rose Lane Was Tucker's Girlfriend (EP)