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Stone River - The Valley Of The Butterflies

Stone River - The Valley Of The Butterflies
Stil: Southern/Classic Rock
VÖ: 13. November 2009
Zeit: 40:56
Label: Groove Attack
Homepage: www.stonerivermusic.com

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Ist schon eine ganze Weile her, die Schlacht am Stone(s) River (nahe Murfreesboro) um die Vorherrschaft in Tennessee im Rahmen des amerikanischen Bürgerkriegs. Vom 31. Dezember 1862 bis zum 2. Januar 1863 lieferten sich die damaligen Unionsstreitkräfte unter Rosecrans und die Konföderierten-Truppen befehligt von General Braggs einen erbitterten Stellungskampf, bei dem auf beiden Seiten letztlich über 10.000 Opfer zu beklagen waren.
Jene Schlacht tragen Stone River aus Ontario im Namen, sozusagen als Mahnmal. Zelebriert wird auf ihrem Debut Valley Of The Butterflies lupenreiner Südstaatenrock, in dem sich Molly Hatchet, Point Blank, selbstredend Lynyrd Skynyrd und reichlich Black Crowes treffen. Produziert wurde das Teil von Tom Treumuth, der sich bereits für die Veredelung diverser Releases von Big Sugar, Honeymoon Suite und vor allem Helix verantwortlich zeigte. Der Mann hat ganze Arbeit geleistet, denn der typische handgemachte Southern-Sound wurde exzellent eingefangen, ohne dass die Kompositionen dabei verstaubt klingen oder den Songs die Etikette ‚Retro‘ im pejorativen Sinne angeheftet werden müsste.
Renan Yildizdogan (Voc.), Jeff Desilets (Git.), Darren Flower (Git.), Jay Macedo (Bass) und Scot Larocque (Drums) steigen ins Album mit zwei Midtempo-Smashern ein - "Southern Feeling" und "Cold Black River" -, wobei schon die Titel verraten, wohin der Trip hingehen soll. Ersterer beherbergt dabei einen Gospel-Choir und tolle Slide-Licks; "Remedy" von den Crowes lässt grüßen. Im zweiten Track kommt erstmals die in einer Kirche aufgenommene Hammond-Orgel zum Einsatz und der Song vermag durch feine Melodien getragen von den Vocals und den Gitarren zu glänzen. Danach bringt "Come On" allerdings was Tempi, Rhythmen und Arrangement anbelangt kaum Abwechslung, so dass sich ein kleiner doch bemerkbarer Monotonie-Effekt einschleicht.
Dem wirken Stone River allerdings anschließend im akustisch-ruhigen "On These Turning Tides" entgegen, das in Passagen an Cinderellas "Shelter Me" erinnert und in dem Yildizdogan durch Ausschöpfung seiner stimmlichen Bandbreite geradezu brilliert. Hell, klar und in allen Höhenlagen souverän, ähnlich dem Organ John Denvers, führt der Frontmann durch die Nummer. Bar-Piano, Chor und ein in Zeppelin-Bereichen angesiedelter Zwischenpart tun ihr Übriges, um "On These Turning Times" zum wahren Hörgenuss zu machen. Klasse! Danach wird es auch endlich flotter. "Can't Help Loving Her" könnte als Jerry Lee Lewis- oder Chuck Berry-Rock'n'Roller durchgehen, würden nicht erneut die Vocals und das hervorragend aufeinander abgestimmte Wechselspiel der beiden Gitarristen dem Song eine eigene Note verleihen.
Im folgenden "Devine Child" könnte es im Falle einer Live-Präsentation auf der Bühne eng werden, denn hier wird das Stück nicht nur durch die Piano- und Wurlitzer-Sequenzen eingespielt von Jesse O'Brian aufgepeppt, sondern darüber hinaus kommen Mike Kozina (Tambour) und Dan Brodbeck (Tambourine und Shakers) zum Einsatz. Dieses Musiker-Sammelsurium arbeitet zwar recht songdienlich zusammen, zünden will die Nummer jedoch nicht so recht, was eventuell am etwas vorbeirauschenden Refrain liegen mag, ohne dass sich dabei die Melodien wie in den zwei vorherigen Stücken festsetzen. Allerdings muss genauso betont werden, dass alle beteiligten Künstler an ihren jeweiligen Instrumenten über jeden Zweifel erhaben sind. Alles gerade Gesagte gilt auch für "Inside These Walls". Zusammen mit seinem Vorgänger werden sie im gleichen Geschwindigkeitsformat gezockt, wie die ersten drei Lieder, was zum Hauptkritikpunkt avanciert, wenn auch in "Inside These Walls" ein gemächlicher Blues-Part die Sache auflockert.
Ganz den Black Crowes verpflichtet ist darauf "Dust In Stones", die Melody-Lines wissen zu gefallen und gesanglich werden die Breaks variabel ausgefüllt, so dass zum jeweiligen Refrain hin ein Spannungsbogen aufgebaut wird, jener mit aller nötigen Schnellkraft und Power hereinbricht und so der Song zum echten Highlight wird. Gleiches darf über den Titeltrack gesagt werden, der The Valley Of The Butterflies beschließt und in dem durch Sitar-Zitate (eingespielt von Neeraj Prem) in Kombination mit Western-Gitarren erneut ein wohliges Led Zeppelin-Feeling entsteht (vgl. etwa "Ramble On"), das Stone River richtig gut zu Gesicht steht.
An Fertig- und Fähigkeiten der Mucker und Produktion gibt es überhaupt nix zu kritisieren. Der Sänger spielt in der obersten Liga und gerockt wird auf The Valley Of The Butterflies auch zu Genüge. Lediglich das anfangs vorgestellte und sich dann zu oft wiederholende Songschema und eventuell der Umstand, dass Stone River den Southern Rock keinesfalls neu erfinden, lassen nicht mehr als vier - aber sehr gute - Punkte zu. Hätte den Soldateska vor gut 150 Jahren sicher auch getaugt, selbst Abe Lincoln hätte wohl seinen Segen dazu gegeben und heute dürfte die Scheibe in jeder gepflegten Biker-Kneipe anerkennendes Kopfnicken ernten.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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