Review
Elektradrive - Living 4
Das Erschreckendste an der Elektradrive-CD ist definitiv das Cover, ansonsten ist auf dem Silberling nicht viel drauf, vor dem man Angst haben müsste. Die Musik auf der Scheibe hat etwas von den Titelmelodien der 80er-Jahre-TV-Serien. Knight Rider und Galaxy Rangers lassen grüßen. Die meisten Tracks bieten dem Hörer straighten AOR und Hardrock, der recht gut gemacht ist und ebenso präsentiert wird. Elektradrive klingt dabei oft wie eine langsame Version der letzten Sieges Even-Besetzung auf deren Scheibe Paramount. Gerade Sänger Elio hört sich sehr nach Arno Menses an, während sich die Musik dann doch eher in Bon Jovis Gefilden aufhält. Wenn sich die Mannen von Elektradrive mal schneller bewegen, dann kommt dabei Hardrock raus, wie man ihn von Pretty Maids oder House Of Lords gewohnt ist.
Man hört den Italienern, die schon seit 1983 im Geschäft sind, durchaus an, dass hier alte Hasen am Werk sind, die genügend Erfahrung im Musizieren und Komponieren gesammelt haben. Dennoch würde ich dem Drummer des Öfteren gerne mal einen Schubs geben, damit er etwas motivierter in seine Felle klopft. Würde dabei das ein oder andere coole Fill rauspurzeln, dann sähe die Welt noch viel prächtiger aus. Aber so taugen viele der Songs hauptsächlich als - wenn auch angenehme - Hintergrundbeschallung, die, besonders bei Balladen wie "Do It For Everyone", mehr oder weniger an einem vorbeiplätschert. Rockigere Stücke wie "Dirty Wars Of Bloody Angels" oder "Get Power From The Sun", das Plädoyer gegen Atomkraft, können durchaus gefallen, aber die 14 größtenteils radiotauglichen Songs am Stück sind mir dann doch zuviel des Guten.