Review

Lange ist es her, seit man das letzte Lebenszeichen von Blaze Bayley vernommen hat. Vier Jahre sind vergangen seit dem etwas durchwachsenen Blood & Belief, vier Jahre in denen der ehemalige Wolfsbane- und Iron Maiden-Frontmann mit privaten Problemen zu kämpfen hatte. Nun meldet sich der äußert sympathische Sänger mit einem Album, dessen Titel nicht passender hätte sein können, zurück.

The Man Who Would Not Die - das ist Blaze. Ein Musiker, der trotz aller Rückschläge niemals das Handtuch geworfen hat. Ein Sänger der stets die Nähe der Fans sucht, dem der Rock'n'Roll im Blut steckt und der nun das wohl beste Album seiner bisherigen Karriere aufgenommen hat. 12 Songs purer, dynamischer, kraftvoller Heavy Metal erwarten den Hörer - schnörkellos, druckvoll, direkt auf den Punkt gebracht, ohne viel Spielereien und sonstigen Schnickschnack. Dazu des Meisters tiefer, ausdrucksstarker und charismatischer Gesang - hier kann eigentlich gar nichts schief gehen.

Tut es auch nicht. Sei es nun der Titeltrack oder das geniale "Waiting For My Life To Begin", die beide druckvoll nach vorne marschieren und in Hammerrefrains münden, der Endlosgroover "Blackmailer", der jede Luftgitarre aus der Mottenkiste zaubert, das (als einziger Song der CD) an Maiden angelehnte "Samurai" oder das sehr schnelle "Robot" - Blaze beweist, dass er ein Händchen für energiegeladene Songs hat. Verstecken muss sich auch das Klampfenduo Walsh/Bermudez nicht, zünden die beiden doch ein wahres Feuerwerk an Ideen und heben das Album so nochmals auf eine höhere Stufe. Allein das Wechselspiel zwischen gedoppelten Gitarren und schnellen Soli in "Voices From The Past" ist Gold wert.

Veröffentlicht wird das gute Stück im Übrigen über Bayleys' eigenes Label und auch für die trockene Produktion zeigt sich der Brite selbst verantwortlich. Falsch machen bei Kauf des Albums kann man an sich nichts. Wer auf schnell gespielten, direkten und doch zeitgenössischen Heavy Metal mit galoppierenden Drums, schneidenden Riffs und melodischen Soli steht muss hier einfach zugreifen. In diesem Sinne hoffe ich, dass Blaze uns in dieser Form noch viele Jahre erhalten bleibt.

JR

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