Review
Grimlord - Blood Runneth Over
Ich muss gleich vorweg zugeben, dass mich die Musik der drei Polen Grimlord nicht wirklich von Hocker reißt. Einst als Black Metal-Band unter dem Namen Vallachia gestartet, entschied man sich um 2000 herum für eine Kurskorrektur und praktiziert seitdem eine mehr traditionelle und melodische Spielart des Metals. Dieser Schritt wurde von mehreren Besetzungswechseln begleitet, so dass von der ursprünglichen Band nur noch Gitarrist und Sänger Barth La Picard übrig ist. Diesem muss man hier zugestehen, dass er sich als sehr kompetenter Musiker und Songwriter erweist. Das Grundgerüst des traditionellen 80-ger-Jahre-Sounds (NWOBHM ist hier ein gutes Stichwort) verbindet er geschickt mit einigen klassischen Thrashelementen sowie Klängen, die in unseren Landen vor 20 bis 25 Jahren angesagt waren (Stormwitch und vielleich noch Sinner kommen mir hier in den Sinn). Das Ergebnis, welches - das sei auf jeden Fall gesagt - weit von bloßer Abkupferei entfernt und durchaus eigenständig ist, groovt angenehm und kann mit einigen interessanten und hörenswerten Leads und Hooks aufwarten. Leider will der Gesang so gar nicht zur Musik passen. Stilistisch ja, qualitativ definitiv nicht. Der Frontmann malträtiert das Mikro recht uninspiriert, ja fast gelangweilt und hinterlässt das Gefühl, dass er eigentlich überhaupt keine Lust an dem Job hat. Dass der ein oder andere Ton überhaupt nicht getroffen wird kommt noch erschwerend hinzu. Halten wir fest: vier Punkte für die ansprechende musikalische Seite, -1 für das Gejaule und nochmal ein mieser für die, selbst für eine Eigenproduktion, unterdurchschnittliche Produktion. Alle mitgerechnet?
JR