Review
Defleshed - Reclaim The Beat
Seit 1991 treiben die schwedischen Prügelmetaller in der Metalszene ihr Unwesen. Mit Reclaim The Beat legen die Jungs ihr sechstes Album vor. Zwölf Thrashgeschosse werden in einer guten halben Stunde vom Stapel gelassen und bringen den Autor dieser Zeilen zum fröhlichen Schädelkreisen vor der Anlage.
Was auffällt ist das stete Blastattackengeschraddel, das mindestens einmal jeden Song durchspült. Auch gerade dann, wenn Schreihals und Bassist Gustav Jorde die Stimmbänder in Wallung bringt ("Abstinence For Turbulence"). Der Hau-Drauf-Thrash des Trios fährt im Kielwasser von Carnal Forge, Terror 2000 und auch alten Darkane. Fettes Riffing, Stakkatogebolze von Drums und Bass, von Daniel Bergstrand gekonnt und professionell in Szene gesetzt, bestimmen den Hassklumpen, der brachial klingt, aber dennoch sehr kontrolliert und nicht chaotisch durch die Lauschlappen wabert.
Wer bisher auf den Sound der Schweden abgefahren ist und sich zu den beinharten Thrashern zählt, der kann bedenkenlos zugreifen. Originell ist es nicht unbedingt, aber zum Abschädeln in zwölf Runden geradezu prädestiniert. Danach ist man platt und bedient wie Tiger Dariusz Michalczewski in seinem letzten WM-Kampf.
Siebi