Review
1349 - Liberation
VÖ: 07. April 2003
Zeit: 38:20
Label: Candlelight Records
Homepage: www.legion1349.com
"Meine Fresse, was ist denn da los?" schoss es mir durch den Kopf als die CD ihre ersten Runden drehte. Zunächst irritierte mich die unglaublich verwaschene Produktion, die ich eigentlich von keinem aktuellen, offiziellen Release mehr so erwartet hätte. Highspeed-Blastbeats die teils kaum druckvoller sind als ein Bleistift auf einer leeren Dose und Gitarren die dermaßen rauschen, dass ein differenziertes Raushören der Riffs die Konzentration auf's äusserste herausfordert.
Nach ein paar Feinjustierungen am EQ und einer kurzen Gewöhnungsphase konnte ich mich dann allmählich auf die Musik konzentrieren und diese ist für norwegischen Black Metal alter Schule erstaunlich eigenständig, was nicht zuletzt an einer massiven Thrash-Schlagseite liegt. Während der Titeltrack die traditionelle Seite von 1349 zeigt, beweisen Lieder wie "Evil Oath", "Legion" und "Riders Of The Apokalypse", dass das Genre nicht an alten musikalischen Strukturen festhalten muss um seine Kompromisslosigkeit zu untermauern - und genau in diesen viel zu seltenen Momenten hat dieses Album seine Stärken.
Gut 38 Minuten derber Black Metal aus Norwegen inklusive ein Mayhem Cover ("Buried By Time & Dust"), Satyricon's Frost an den Drums und eine räudige Produktion. Diese Scheibe wird trotz meiner subjektiv gefärbten Wertung ihre Hörer finden.
David
Vorheriges Review: 1349 - Beyond The Apocalypse