Review
Marco Mendoza - Live For Tomorrow
Marco Mendoza ist offensichtlich nicht zu verwechseln mit dem Twister Sister-Basser Mark "The Animal" Mendoza, den ich hier eigentich erwartet hatte – oder das Infoblättchen halt es nicht für nötig, diesen Hintergrund zu erwähnen. Vielmehr wird uns hier, wie immer bei Frontiers, ein Recke des melodischen Metals präsentiert, der schon mit Gott und der Welt gearbeitet hat. In diesem Falle: Al Jarreau, Ted Nugent, Ozzy Osbourne, Thin Lizzy, Whitesnake, Blue Murder, Steve Lukather. Somit ist Mendoza einer der begehrtesten Session-Musiker der wohl unerschöpflichen LA-Scene.
Mit Live For Tomorrow legt er seine erste Scheibe vor, bei der er selbst die Gesangsjobs übernimmt, und das macht er sehr ordentlich, irgendwo in der Schnittmenge zwischen den bluesigeren Anflügen von David Coverdale und den stilisierteren Kollegen. Geschrieben hat Herr Mendoza das Album gemeinsam mit dem unglückselig benamsten Richie Kotzen (ehemals Mr. Big), und sie haben einen Sound kreiert, der in der Ecke des erdigen Hard Rock a la AC/DC die Basis hat, aber häufig auch uns Lager der amiangehauchten Töne von Mr. Big und Damn Yankees abdriftet und dann wieder eingängige, melodische, fast AOR-mäßige Züge entwickelt. Nix Metal, nix Geholze, aber schön gepflegte Musik halt.
Zum Einzimmern der insgesamt zwölf Stücke hat sich Mendoza nahmhaften Support geholt: darunter natürlich sein Freund Richie Kotzen, der die Hauptarbeit an der Gitarre erledigt, aber auch Ted Nugent, Doug Aldrich und Steve Lukather greifen in die Saiten - und Tommy Aldridge und Brian Tichy schwingen die Drumsticks. Weniger ein All-Star-Projekt also als ein Soloalbum eines durchaus ambitionierten Musikusses, der viele gute Bekannte hat. Wer die Beteiligten an sich gut findet, der sollte auch an dieser Scheibe seine Freude haben.