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Suhrim - Happy Hour

Suhrim - Happy Hour
Stil: Death Metal
VÖ: 23. Juni 2007
Zeit: 42:56
Label: Shiver Records
Homepage: suhrim.deathmetal.be

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Sonderlich viele Bands aus Belgien kannte ich bisher nicht, und wenn's um Death Metal ging, fiel mir eigentlich nur Aborted ein. Nun, jetzt kommt dazu noch ein weiterer Name: Suhrim.
Dabei ist die Band wirklich kein Newcomer, immerhin wurde sie schon 1989 gegründet. Bisher führte die Band aber eher ein Nischendasein und hatte sogar Probleme, den 2004er Output mit dem subtilen Namen "The Cunt Collector" veröffentlicht zu bekommen.
Das alles könnte sich aber mit dem aktuellen Werk Happy Hour ändern, denn diese Scheibe hat es in sich!
Die Jungs um Frontgurgler Johan Antonissen befleißigen sich eines Stils, den sie selbst als "Bulging Death Metal" bezeichnen (bulging: [zum Bersten] voll). Dieser Stil erinnert mich an eine Mischung aus deftigen Hypochrisy (vor allem im stimmlichen Bereich), Cannibal Corpse (besonders textlich, aber auch in der allgemeinen Grundstimmung), neueren Necrodeath (hauptsächlich in der Rhythmussektion) und Gorefest (was die Gitarrenarbeit betrifft).
Schöne Zutaten also, die auf mehr hoffen lassen. Und diese Hoffnung wird auch nicht enttäuscht!
Los geht's mit einem gesprochenen Intro zu "The Prophecy", das nahtlos in den Song selbst übergeht. Hier wird auch sofort die Marschrichtung aufgezeigt: Hämmernder Death Metal der deftigen Machart, der meist, aber nicht immer, im oberen Geschwindigkeitsbereich angesiedelt ist. Alle Markenzeichen der Grobwurstfraktion sind vorhanden: Doublebass, einige Blastbeats, knackiges Riffing, gurgelnde Vocals, halt alles, was man erwartet.
Nicht erwartet hatte ich dieses Level an Fähigkeiten, was die Instrumentenbeherrschung angeht. Die Gitarren klingen fett und griffig, die Riffs passen punktgenau zu den Songs, des Bass twangt einprägsam und das Schlagzeug hämmert einem den Schädel weg, als ob der Mann hinter der Schießbude neben seiner Karriere als Drummer noch eine Zweittätigkeit als Schmied ausüben würde. Gerade dieser Drumstil hebt sich für meine Ohren wohltuend vom derzeitigen Überangebot an Blastbeatcombos ab (obwohl natürlich auch Blasts auf dieser CD zu finden sind).
Die Songs sind durchweg solide geschrieben, gehobene Mittelklasse würde man im Gebrauchtwagengeschäft wohl dazu sagen. Ausfälle gibt's nicht wirklich zu bemängeln.
Schön sind auch die Tempowechsel, nicht immer wird mit Höchstgeschwindigkeit geballert, nein, auch langsamere dafür umso bösartigere Stücke sind auf dem Silberling zu finden.
Nettes Gimmick am Rande: alle Stücke sind mit kleinen Zwischenpassagen verbunden. Mal gibt's Sprechparts, mal erklingt eine Spieluhr, immer wird etwas geboten. Ist zwar nix Weltbewegendes, aber trotzdem ganz nett.
Die Produktion des Werkes ist über jeden Zweifel erhaben: Wuchtig und trotzdem glasklar, kein Instrument geht unter oder muss auch nur ein wenig zurückstecken.
Tjo, bei so viel Lob muss ich natürlich auch was zu kritteln finden: Gegen Ende der Scheibe lässt das Liedgut etwas nach, das liegt vielleicht auch daran, dass hier die Songs länger werden und die Stärke von Suhrim doch eher in den kurzen, knackigen Stücken liegt.
Auch der sogenannte Bonussong überzeugt mich nicht wirklich, diese Liveaufnahme klingt recht dürftig. Außerdem ärgert mich die Bezeichnung "Bonustrack": Ein Bonus ist etwas, dass es zusätzlich zum normalen Umfang gibt. Da es von dieser CD aber meines Wissens nur diese eine Version gibt, gehört das Livestück also auch zum normalen Umfang; Etikettenschwindel also (ja, so etwas stört mich).
Ansonsten aber ist Happy Hour für mich eine durchweg empfehlenswerte Schlachtplatte, die bei Hörern der Härtestufe Kataklysm, Vader, Cannibal Corpse, usw. durchaus auf offene Ohren stoßen dürfte.
Feines Futter!

Hannes

5 von 6 Punkten

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