Review
Debauchery - Back In Blood
AFM bestücken ihre Promos etwas gewöhnungsbedürftig, leider muss man sagen. Auch bei der neuen Debauchery ereilt mich das Schicksal, zwei komplette Songs und daneben gekürzte Teaser als Grundlage eines fundierten Reviews heranzuziehen. Aber gut, das sind die Gegebenheiten und einen Überblick bekommt man durchaus. Die Jungs spielen Rock mit Death Metal-Stimme, das kann schon in der Einleitung als Fazit gesagt werden. Die einen werden es lieben, die anderen zucken unschlüssig mit den Achseln. Ich zähle mich zur letzten Fraktion, denn die Platte macht nur mit der Bonusscheibe ihre zwei redlich verdienten Punkte. Schade! Für einen Fan der ersten Stunde wirklich schwer in Worte zu fassen.
Das letzte Massaker Torture Pit dreht sich heute noch gerne in meinem Player und ich würde mich auch als Fan der Truppe bezeichnen. Doch was heißt hier Truppe? Mittlerweile ist es ein Ein-Mann-Projekt von Frontgrunzer und Kurzhaarträger Thomas, dessen Vocals keinen Anlass zur Kritik geben. Im Studio wurde er am Mischpult von Dennis Ward (Pink Cream 69) und bei den hoch melodischen Gitarrensoli von Tom Naumann (Sinner, Primal Fear) unterstützt. Die Songs zünden leider nicht wie gewohnt und man kopiert sich zunehmends selbst. Das Titelstück "Back In Blood" ist zu Beginn eine Blaupause von "Blood For The Blood God", mit "Praise The Blood God" gibt es zudem eine Weiterführung des Blutgottes. "Death Metal Maniac" hat nur im Titel und mit den Röchelvocals seine Berechtigung. Ansonsten ist das Rock'n'Roll der blutleeren Sorte. Soll wohl witzig gemeint sein. Naja, eher kurz eine Träne verdrückt ob dieser insgesamt schwachen Platte. Der Sound ist auch nicht so kraftvoll und fett wie auf den Vorgängern. Obwohl Dennis Ward wieder an den Reglern saß, drücken gerade die Drums am aller wenigsten. Und das nimmt der etwas variationsarmen Mucke einiges an Power.
Zwei Punkte gibt es dann wegen der Bonus-CD mit den witzig umgesetzten Coverversionen von Genesis ("I Can't Dance"), Rammstein ("Weißes Fleisch"), Beatles ("Eight Days A Week") und der absolut kultigen Chill-Out-Version von "War Is Coming" der großen Vorbilder Six Feet Under. Insgesamt eine zweispältige traurige Angelegenheit einer ehemals grandios brachialen Band.
Siebi
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