Review
Stone The Crow - Fitting The Pieces
VÖ: 23. März 2007
Zeit: 48:50
Label: Soulfood Music
Homepage: www.stone-the-crow.de
Jeder, der in seinem Leben schon einmal Genosse war (nein, keiner von Münte, sondern von den Gutmenschen unter den Bankern), kennt den Scherz: "Auf diese Schweine können sie hauen". Gemeint ist natürlich die Bausparkasse mit dem Fuchs, und die kommt bekanntlich aus einem Weiler namens Schwäbisch Hall. Außer dieser Finanzinstitution gibt es dort so ungefähr gar nichts - aber halt, gar nichts? Nein, es gibt noch Stone The Crow, ein Quartett, das sich dem verschrieben hat, was man weitläufig als Alternative Rock bezeichnen könnte.
Die vier Herren werkeln schon seit 1999 umeinander und haben insbesondere durch intensives Touren von sich reden gemacht, unter anderem im Vorprogramm von so illustren Kollegen wie Papa Roach, Incubus oder Mudvayne, was gleich auch den stilistischen Rahmen steckt. Zuletzt waren sie gemeinsam mit 3 Doors Down unterwegs, und diese Ausrichtung gilt auch für die aktuelle Crow-Scheibe Fitting The Pieces. Shouter Marc Stone gibt selbst die Marschrichtung vor: Nickelback, Creed und ähnliche Ami-Radio-Rocker sind für die Haller die Instanzen. Daher haben sie im Vergleich zum letzten Album Reduce To The Max, das komplett am PC entstand, wieder die Ärmel hochgekrempelt und weniger gesampelt, sondern mehr gejammt.
Herausgekommen sind zwölf in der Tat sehr feine, eingängige Nummern, die die kompositorische Klasse aufweisen, die deutsche Acts so oft auszeichnet. Rockig geht es zu, immer melodiös, und Marc Stone muss hinter seinen berühmteren Kollegen wie Scott Stapp oder Chad Kroeder keineswegs zurückstehen. Manchmal wird es etwas poppig ("Healing"), dann wieder kommt die Schlabberpulli-Weltschmerz-Fraktion aus Seattle zu Ehren ("Why", "Them Straight"), dann wieder gibt es reinrassige härtere Alternativklänge a la A Perfect Circle oder Filter ("Honesty", "Crush"). So ist wohl auch der Albumtitel zu verstehen: hier wird alles zusammengebastelt, was die Jungs im Laufe der Jahre gut fanden. Alles in Allem ergibt sich dennoch ein erstaunlich rundes Bild - eine Ansammlung guter, mit wohligem Feeling vorgetragener Melodien, die sicherlich auch die Herzensdame so manchen Schwarzwurzlers interessieren dürfte, der sonst wenig kompatibles findet (oder auch als Tipp in der Akquisephase - alles klar?).
Bleibt nur noch eins zu sagen:
"And they say that a Bausparfuchs will save us - I'm not gonna stand in the way..."
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