Review
Emergency Gate - Nightly Ray
Die aus Kirchseeon stammende Formation bringt nach der in Eigenregie entstandenen CD 2000 nun ihr Labeldebut auf den Markt bzw. in die Regale.
Dabei stellen mich die fünf Jungs durchaus vor eine schwere Aufgabe. Denn einerseits weiß der knackige Hard Rock von Emergency Gate durchaus zu gefallen, andererseits findet sich auch die ein oder andere Länge auf der CD, die erst einmal überwunden werden muss. Fangen wir doch einfach mal beim Opener "Nightly Ray" an, der allein schon aufgrund des Titels einen Pluspunkt wert ist (he he). Der Song weiß durch das knackige Riffing und die Melodieführung sehr zu gefallen. "Another Day Nowhere" kommt etwas flotter als noch der Opener daher und kann ebenfalls den geneigten Hard Rock Fan auf seine Seite ziehen, vor allem aufgrund der sehr gelungenen Tempowechsel, die den Song bestimmen. Mit "Soulstreamer" erwartet uns auch der schnellste Song des Albums, der schon nach vorne treibt und gut mitreißt.
Natürlich dürfen die bei dieser Art von Musik obligatorischen Balladen nicht fehlen. Derer sind dann auch gleich zwei enthalten ("In My Dreams" und "Hold Me Again"), die wirklich gefühlvoll gehalten sind und einfach auf dieses Album gehören. Vor allem "Hold Me Again" weiß durch seinen akzentuierten Einsatz der Gitarren und der damit verbundenen Dynamik zu fesseln.
Was dagegen leider auch nach mehrmaligem Hören gar nicht geht, ist "The Inside", der absolut sperrig geraten ist und zu dem ich keinerlei Fühlung aufnehmen kann. Vor allem der Gesang wirkt hier sehr eindimensional, auch wenn man sich hier sichtlich um Abwechslung bemüht hat. Auch "No Clown" kann nicht überzeugen, dieser Song plätschert leider an einem vorbei, ohne sich dauerhaft im Gehör festsetzen zu wollen. Ganz im Gegensatz hierzu steht das nachfolgende "Guardian Of Time", dass einfach gut drauf los rockt und demnach Akzente setzen kann.
Mit "Rock Me Amadeus" hat man auch noch eine Coverversion am Start, die ebenfalls etwas zwiespältig geraten ist. Live kann dieser Song bestimmt überzeugen, auf Konserve weiß lediglich die instrumentale Abteilung zu überzeugen. Durch die Nähe am Original hat man laufend gezwungener Maßen den Vergleich mit Falco im Kopf, der durch sein Charisma diesem Song einfach seinen Stempel aufgedrückt hat. Und genau dieser persönliche Stempel von Emergency Gate fehlt hier. Auch bei dem ein oder anderen Song auf Nightly Ray würde ich mir wünschen, Fabian "Cem" Kießling (Guitars, Vocals) würde seinen Stempel fester aufdrücken.
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