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Spirit Corpse - Love Is A Grave

Spirit Corpse - Love Is A Grave
Stil: Dark Metal
VÖ: 15. November 2003
Zeit: 58:25
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.spirit-corpse.de

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Na, das ist doch mal ein erfrischendes Debüt-Album geworden: Spielfreudig, rotzfrech, straight, mit der nötigen Grundhärte und dem Stallgeruch eines Probekellers.

Stellt Euch in etwa Lake of Tears zwischen "Headstones" und "A Crimson Cosmos" vor, die eine Idee breiter experimentieren und dabei abwechselnd deutsch oder englisch singen. Das Ganze mit einer herrlichen Spur Dilletantismus, die in dieser Weise nur deutsche Band so putzig hinkriegen. Bei dem Song "Herrscher der Lüfte" hat die Scheibe dann sogar ein bisschen was von den Böhsen Onkelz, als sie damals mit "Kneipenterroristen" anfingen, richtige Songs zu schreiben.

Zahlreiche Musikstile finden sich hie und dort in "Love is a grave" wider, ohne die düster-melodische Grundstimmung zu zerstören: Groovige Rock'n'Roll Leads treffen auf Stakkatoriffs, verspielte Keyboards begegnen Doublebassläufen. Im Ergebnis eine angenehmen Melange aus Rock'n'Roll, Doom, Gothic, klassischem Metal und einem Schuss Black Metal. Auch die Vocals decken von soliden Melodielinien bis zu Growls und Screams eine interessante Bandbreite ab. Hinten raus kommt eine coole Wurst aus eingängigen und atmospärischen Songs. Eben wie bei Lake of Tears, und doch irgendwie ganz anders.

Nur mit der Eigenbezeichnung "Zombi-Metal" und dem pseudophilosopischen Düster-Gelaber hab' ich so meine Schwierigkeiten. Hier bewegt man sich nicht nur an der Grenze zwischen Leben und Tod, sondern vor allem an der zur Lächerlichkeit. Mein Vorschlag: Intro und Outro um den nach Frieden suchenden Wiedergänger einfach amüsant finden und schnell zu den eigentlichen Songs switchen. Denn dort kommt wirklich Freude auf.

Anspieltipps sind ganz klar "Funke der Lüge", das (sieht man mal von den deutschen Vocals ab) in der Tat auch auf "Headstones" gepasst hätte, das oben angerissene "Herrscher der Lüfte", das fast schon wunderschöne "Black Angel" und das lustig rock'n'roll-rumpelnde "The Prophet" (Death'n'Roll, Baby!). Und die Gruft-Hymne "Spirit Corpse" steht mit treibender "In Flames"-Attitüde funktioniert sicher auch live sehr gut.

Trotz leichter Abzüge für die einfallslose Cover-Gestaltung eine klare Empfehlung. Und ein großes Lob an STF-Records: Solche lustigen Zuckerl dürft Ihr gerne öfter ausgraben!

PS: Unter www.spirit-corpse.de findet Ihr in Rubriken wie "Leichen musizieren" oder "Leichen linken" nicht nur die üblichen Infos und Anhörbeispiele, sondern auch ein News-Tagebuch über die Versuche der Band, bei einem Label unterzukommen. Sehr nett.

Martin

5 von 6 Punkten

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