Review
Insense - Soothing Torture
Das ist mal wieder ein Fall von gnadenloser Übertreibung seitens des Labels! Die norwegischen Insense werden hier über den grünen Klee gelobt, dass einem fast Hören und Sehen vergeht. Von brutalen Vocals, hypnotischen Riffs und ebensolcher Aggression ist hier die Rede. Zugegeben, aggressiv kommt die Mucke schon rüber, aber hypnotisch? Ich weiß nicht. Eher zerfahren. Seeeeeeeeeehr (!!!) zerfahren. Grob kann man den Sound als Mischung aus verfrickeltem Ami-Death und Hardcore mit leichten Prog-Einflüssen bezeichnen. Klingt nun interessant, ist es aber nicht wirklich. Insense versuchen, auf Teufel komm raus eigenständig zu klingen, was ja grundsätzlich auch erstrebenswert ist. Nur bleibt bei aller Frickelei, Breaks und Hardcore Vocals der Spielfluss auf der Strecke. Dass die Jungs ihre Instrumente beherrschen, ist klar, vor allem Drummer Truls Haugen besticht durch sein variables Spiel. Scheinbar spielerisch wechselt er zwischen verschiedenen Rhythmen. Und doch, bei aller technischen Versiertheit weiß das Material nicht wirklich zu überzeugen. Einzig der Einsatz von cleanem Gesang kann einen Teil der Songs noch retten ("Constriction"), der Rest wird zugebrüllt. Die Scheibe plätschert wie bereits erwähnt völlig plan- und ziellos durch die Boxen, ein roter Faden ist nicht annähernd zu erblicken.