Review
Cruizzen - Free Ride
Als größte Rockband aller Zeiten haben AC/DC in den letzten 35 Jahren schon vielerorts ein Echo hervorgerufen. Seit 2006 hallt es auch aus dem bayerischen Hirschau. Cruizzen heißt der rockende Fünfer, von dem nicht nur Sänger Alexander Meyer mit seinem schrillen Reibeisen ein prima Brian-Johnson-Double abgibt. Auch die Instrumentalfraktion erinnert mit ihrem bluesig-dreckigem Rock an die Jungs von Downunder. Auf dem Zweitwerk Free Ride distanziert sich die Saitenfraktion zum Glück aber doch immer wieder von den Gebrüdern Young. Des Öfteren tendieren sie stattdessen in Richtung NWOBHW oder ein punkiger Einschlag, beispielsweise in "Straight Down Dirt", bringt eine Schippe Motörhead-Feeling mit ins Spiel. Die lässigen Slidegitarren im Titeltrack erinnern dagegen stark an ältere Rose Tattoo, womit wir dann doch wieder in Australien gelandet wären.
Bei wechselndem Tempo und straighten, ungehobelten Rocknummern wie dem coolen Harley-Tribut "Soundmaker", der Vorzeige-Nummer "Crazy Dayzz" oder dem sleazigen "Lipstick On My Pillow" dürften Cruizzen bei Rockern und Bikern den richtigen Nerv treffen. Die Mucke ist zwar nicht sonderlich originell, macht dafür aber Spaß. Es fehlt nur noch der eine oder andere unverzichtbare Gassenhauer in der Satteltasche dieser australischsten aller Oberpfälzer Rockbands, wenn sie zu ihren Idolen aufschließen möchten.