Review
Ion Vein - Ion Vein
Reichlich Zeit hat man sich im Hause Ion Vein mit dem Nachfolger zu Reigning Memories gelassen. 2011 und 2012 gab es mit den beiden EPs IV v1.0 und IV v2.0 zwar schon ein Lebenszeichen, betrachtet man aber die Bandbesetztung auf Ion Vein, kann man die lange Pause von elf Jahren schon erklären, denn von der 2003er Besetzung ist nur noch Gitarrist Chris Lotesto übrig.
Mit einer leichten Kurskorrektur muss man damit auch auf dem dritten Langeisen der Amis rechnen. Auf dem von Produzent Neil Kernon (Judas Priest, Nevermore) fett in Szene gesetzten Album wuchten Ion Vein verhältnismäßig harte Riffs aus den Boxen, die immer wieder mal die Grenze zum Thrash tangieren oder sogar darüber hinausgehen. Ion Vein ist insgesamt relativ straight ausgefallen, was das Songwriting betrifft, aber diverse Schlenker und Schnörkel lassen die Jungs auch hier hin und wieder aufblitzen. Dennoch will das Gesamtwerk am Ende nur in Teilen überzeugen. Zu beliebig klingen die Riffs, zu vorhersehbar sind die Strukturen ausgefallen und Neusänger Scott Featherstone kann mit seinem zumindest hier eingeschränkt präsentierten Können nur bedingt überzeugen. Am Ende klingt alles recht ähnlich und man weiß nicht so recht, ob man nun zwölf neue oder zwölf mal den gleichen Song gehört hat.
Deshalb sollten Fans von Brainstorm, Vicious Rumors oder Flotsam & Jetsam und solche die es werden wollen vor dem Kauf eine ausgiebige Hörprobe nehmen.