Review
Andre Matos - The Turn Of The Lights
In schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht Andre Matos, der vielen von Angra, Viper oder den meisten von Avantasia her bekannt sein dürfte, seit 2007 Soloalben unter dem eigenen Banner. Nach dem letzten Output Mentalize (2009) kommt das brasilianische Goldkehlchen nun mit dem dritten Scheibchen The Turn Of The Lights ums Eck.
"Liberty" eröffnet das Album mit einem leichten Avantasia-Touch, während die Uptempo-Bombast-Nummer "Course Of Life" eine Mischung aus Helloween und Edguy in schwächeren Momenten ist. Der Titeltrack kommt dagegen extrem groovig, verspielt und fast modern daher, gefällt mir persönlich ziemlich gut. Danach wird's kritisch, die Ballade "Gaza" ist alles andere als ein eingängiges Stück Musik, punktet aber dadurch, dass es hier eben keine Stangenware gibt, sondern einen Song, der erobert werden will, wobei Savatage sowas in der Vergangenheit schon weit besser hinbekommen haben. Melodisch rockig wird es dann mit "Stop!", das mit dem Hoppel-Hoppel-Rhythmus allerdings etwas abgegriffen wirkt, dafür kann der eingängige Refrain punkten.
Damit wäre das Revier eigentlich abgesteckt. Andre Matos und seine Band präsentieren hier erneut sehr melodisches Material, das mal schnell, mal langsamer, mal bombastischer, mal straighter daher kommt, aber unterm Strich etwas abgenutzt und altbekannt klingt. Das ist sehr schade, weil man vom Mann am Mikro weit Besseres gewohnt ist, wozu man sich nur seine Solokarriere oder seine Ex-Bands anschauen muss.