Review

Norwegen ist ja bekannt dafür, eine Schmiede talentierter Musiker zu sein, die sich nicht selten in mehreren Bands gleichzeitig austoben. Auch Krake gehören zur Sorte der jungen, talentierten Musiker, die mit Conquering Death ihr schwarzmetallisches Debut nach langer Produktionszeit auf den Markt bringen.
Und das, was einem hier durch die Membrane entgegen schallt, lässt aufhorchen. Das soll ein Debut sein? Was wird dann hierauf noch folgen??? Doch der Reihe nach. Schon der Opener "And A Colder Breed" zeigt klar die Marschrichtung an: druckvoller, melodischer, abwechslungsreicher und symphonischer Black Metal. Da kommen einem doch gleich mal alte Dimmu Borgir in den Sinn. Doch mit einem Plagiatsvorwurf würde man Krake definitiv Unrecht tun. Sicher, das Genre erfinden sie mit Conquering Death definitiv nicht neu, aber was sie machen, hat Hand und Fuß. Spielerisch wechseln sie zwischen langsameren, bedächtigen Passagen und treibenden, groovenden Elementen hin und her, ohne den Spielfluss zu zerstören. Dieses Wechselspiel zieht sich durch die komplette Scheibe, Blastparts findet man nur vereinzelt auf dem Debut. Sichtlich wohler fühlen sich die Norweger im mittleren Tempobereich, der ihnen auch am besten zu Gesichte steht und wo sie ihre Stärke für eingängige, aber nicht aufdringliche Melodiebögen am besten ausspielen können. Nehmen wir als bestes Beispiel hier "Victorious, I", dass vor Groove nur so sprüht und dem man sich nur schwerlich bis kaum entziehen kann: treibend setzt sich der Song im Nackenbereich fest und sorgt dort für ordentlich Bewegung. Gepaart mit einem nicht unerheblichen Bombast-Faktor ist der Song einfach eine Bank.
Angesichts dessen, dass es sich hier um ein Debutalbum handelt bleibt zu hoffen, dass die Jungs ihr Pulver damit nicht verschossen haben, die eigene Messlatte haben sie mit Conquering Death jedenfalls sehr hoch angesetzt. Für Schwarzheimer, die auf Bombast stehen, ist Conquering Death uneingeschränkt zu empfehlen.

Ray

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