Review
Taake - Noregs Vaapen
VÖ: 30. September 2011
Zeit: 46:48
Label: Dark Essence Records
Homepage: taake.svartekunst.no
Es ist mehr als schade, wenn manche Menschen das lange Erbaute mit ein paar dummen Provokationen schnell wieder zunichte machen können. So geschehen im Fall von Taake, vor allem wenn man bedenkt, welch künstlerisches Genie Hoest (dem Kopf hinter Taake) inne wohnt.
Auch auf Studioalbum Nummer fünf wird uns eine schwarzmetallische Platte kredenzt, die diesen Status mehr als unterstreicht. Dabei ist Hoest diesmal andere Wege gegangen, so hat er sein Live-Line-Up eingeladen, an den Songs mit Hand anzulegen (ohne natürlich die Zügel aus der Hand zu geben). Zudem hat er eine illustre Schar an zusätzlichen Gästen geladen, die einem gleich das Wasser im Mund zusammen laufen lassen: Nocturno Culto (Darkthrone), Attila Chisar (Mayhem), Demonaz (Immortal), Bjornar Nilsen (Vulture Industries) und Skagg (Deathcult) steuern jeweils ihren Beitrag zu Noregs Vaapen bei.
Schon der Opener "Fra Vadested Til Vaandesmed" zeigt mit seinen fast sieben Minuten Spielzeit (beileibe nicht der längste Song des Albums), wie man allerlei Abwechslung unterbringen kann. Ein groovender Song, der sich mit seinem treibenden Rhythmus sofort im Kleinhirn festsetzt. Black'n'Roll wie er sein soll. Ungestümer geht es bei "Orkan" zu, bei dem klar die Devise herrscht weniger ist mehr. Weniger Spielereien, mehr Black Metal. Das Tempo wird auf Noregs Vaapen beständig variiert, von Blastparts bis Midtempo ist jeder Bereich vertreten (wie beim finalen, über zehn Minuten langen "Dei Vil Alltid Klaga Og Kyta"), was die Scheibe zu einer recht abwechslungsreichen Angelegenheit macht. Nicht zuletzt auch, weil auch auf untypisches Instrumentarium zurück gegriffen wird, so schallt einem plötzlich bei "Myr" ein Banjo entgegen und man fühlt sich auf einen anderen Kontinent versetzt.
Noregs Vaapen ist wieder mal ein kleiner Geniestreich aus Bergen geworden und sollte in keiner wohlsortierten Black Metal-Sammlung fehlen.