Review
Cult Of Erinyes - A Place To Call My Unknown
Gerade einmal zwei Jahre existiert dieses belgische Trio, schon steht das Debutalbum in den Verkaufsräumen eures Vertrauens. Dem Full-Length ist die EP Golgotha im Jahre des Herrn 2009 voraus gegangen.
Cult Of Erinyes zocken eine recht eigenwillige Art des Black Metal in den unterschiedlichsten Geschwindigkeitsstadien, die von Doom bis hin zum High-Speed reichen. Dabei muss man der Scheibe schon mehr als nur ein paar Durchläufe zugestehen, denn beim ersten Mal Hören wirken die Kompositionen doch noch etwas wirr, nehmen dann allerdings mit jedem weiteren Durchlauf mehr und mehr an Konturen an. Dabei gilt es einiges zu entdecken, denn allein mit drei Songs überschreitet man die sieben-Minuten-Grenze. Nehmen wir als Beispiel "Insignificant", einen Song, der mit tiefen Gitarren und einem treibenden Rhythmus im Midtempo beginnt. Im Mittelteil wird das Tempo merklich nach unten geschraubt und leichte Dissonanzen nehmen Einzug in das Soundgewand. Nach ein paar Samples wechselt der Song dann jedoch schlagartig in flottes Uptempo und bricht nach vorne los. So geht es weiter im Kontext, bei jedem Song wird oft das Tempo gewechselt, soviel Abwechslung bringen manche Bands auf einer ganzen Scheibe nicht unter, was hier in nur einem Song passiert. Fast ist man jedoch auch geneigt zu sagen, es ist für den ein oder anderen sicherlich etwas zu viel des Guten. Denn leider haben die Songs einen Nachteil: es bleibt recht wenig im Gehörgang hängen, es fehlt etwas, das einen aufhorchen lässt, das sich festsetzt, bei dem man sofort denkt: das sind Cult Of Erinyes. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Gut in Szene gesetzt wurde dieses Trio von Phorgath, seines Zeichens u.a. Bassist von Enthroned. Cult Of Erinyes sind definitiv auf dem richtigen Weg.
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