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China - Light Up The Dark

China - Light Up The Dark
Stil: Hard Rock
VÖ: 25. März 2011
Zeit: 47:44
Label: Metal Heaven
Homepage: www.chinamusic.ch

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Mit dem Erwachsenwerden ist es so eine Geschichte - eine zweischneidige. PAUSCHAL (nicht umsonst werden hier große Buchstaben gewählt) lässt sich im schwadronierenden Tonfall sagen, dass "der Erwachsene" eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz genießt, sich Souveränität erarbeitet, weniger kleine Fehler macht und zu machen erstrebt, da die Erfahrung ihn lehrt, dass Fehlerchen negative Folgen nach sich ziehen. Das große Wort der "Vernunft" schwebt auch immer über dem Erwachsensein. Verloren gehen dabei oft die Spontaneität, die Unmittelbarkeit des Erlebens, die Unvernunft, die gerade Neuem den Weg ebnen kann, Ecken, Kanten, Brüche und eben eine kindlich-naive Herangehensweise in Bezug auf die Wirklichkeit des Alltags. Alle Figuren von Grenzüberschreitern beweisen das Gegenteil, stellen aber die Ausnahme, die die Regel bestätigt, dar. Wird nun eine Platte als "erwachsen" bezeichnet, so darf m. E. das Gesagte sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht darauf bezogen werden. So geht es mir mit der neuen Scheibe der Schweizer Hard Rock-Ikonen China, mit Light Up The Dark.
Der Schritt Claudio Matteos (Git., Mainman) sich Eric St. Michaels wieder mit ins Boot zu holen (war bereits auf Go All The Way, 1991 mit an Bord) erweist sich durchweg als richtige Entscheidung, da er die stimmlichen Vorzüge seiner Vorgänger am Micro (Math Shiverov und Patrick Mason) auch auf Light Up The Dark in Personalunion zu vereinen weiß. Allerdings scheint mir dessen wahres Potential noch keineswegs ausgeschöpft, wenn er auch in Tracks wie dem Zeppelin-lastigen, aber auch glammigen "She's So Hot" eine weit reichende Bandbreite an den Tag legt - ohne dabei jedoch ungezügelt auszubrechen, wie mir scheint. Hört man sich dagegen das in Stimmung und Arrangement ähnliche "Slow Dancing In Hell" von Go All The Way an, so kann man erahnen, was mit diesem Sänger alles möglich ist. Aber wir wollen hier gar nicht in eine abschätzige Bewertung verfallen, denn die Scheibe enthält viele vorzüglich durch komponierte Stücke, die auch Laune versprühen, wie etwa das locker-rockig vorgetragene "Lonely Rider", das mit allerlei genialen Gitarrenlicks ausgestattete (an Ritchie Sambora solo erinnernde) "Stay", das überdies exzellente Background-Chöre auffährt, oder "Right Here Right Now", das vor tollen Hooks und Gitarrenmelodien nur so strotzt. Im Gedächtnis setzt sich außerdem das swingende, halbakustisch gehaltene (vgl. "Wasted Rock Ranger" von Great White) "On My Way" fest, in welchem mit am ehesten jene Spontaneität der Anfangstage von China spürbar an die Oberfläche drängt und St. Michaels auch den Schorf in der Stimme raus lässt. Gleiches gilt für das straight nach vorn rockende "Trapped In The City" und den Wah-Wah-getränkten Rausschmeißer "Flesh And Bone", der nicht nur im Titel (vgl. Flesh And Blood) an die eine oder andere vom Blues zehrende Poison-Nummer erinnert. Anderen Tracks wie etwa dem Titelsong, "Hey You" oder "Girl On The Screen" geht aber etwas ab, das eben als jenes Element der Ungezwungenheit, die Überraschungen zutage fördert beschrieben werden kann, ohne Rücksicht auf etwaige Fehlerchen, die zugunsten eines Gesamtkonzepts des jeweiligen Songs ausgemerzt zu sein scheinen.
Ja, dieses ist eine "erwachsene" Platte (auch was den etwas "moderneren" Sound anbelangt), wobei letztlich das Positive deutlich überwiegt. Ein Glück ist es allemal, dass China überhaupt wieder zusammen zocken und so die Hoffnung auf weitere Götter-Alben wie Sign In The Sky oder China nähren. An diese kommt Light Up The Dark noch nicht ran. Die Vorfreude auf den Gig am 20. Mai im Schweinfurter Paradox ist jedoch groß. Mal abwarten, wie sich die neuen Songs im Live-Gewand bewähren.

Fuxx

4 von 6 Punkten

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