Review
Dead Shape Figure - The Disease Of St. Vitus
VÖ: 25. März 2011
Zeit: 43:27
Label: Dynamic Arts Records
Homepage: www.deadshapefigure.fi
Schier endlos scheint der Nachschub an Bands aus dem schönen Finnland. Haben die alle nichts anderes zu tun als Musik zu machen? Nun, eigentlich kann mir der Grund dafür ja egal sein, eine Menge Qualitätskapellen stammen aus diesem Land und haben schon des Öfteren das Ohr des Rezensenten erfreut.
Auch Dead Shape Figure stammen aus Finnland. Die Band wurde 2003 gegründet und hat sich einer Mischung aus modernem Thrash und Melodeath verschrieben. Die Musik klingt wie eine Mischung aus The Haunted und Soilwork, mal mehr in die eine, dann wieder in die andere Richtung ausschlagend. Schon der Opener holzt sich in eindeutiger Haunted-Manier durchs musikalische Unterholz und macht Lust auf mehr. Das können die Jungs, da ist Pfeffer drin. Doch schon beim zweiten Stück "Seraphim" kommt die Schattenseite der ganzen Angelegenheit zum Vorschein: Die klaren Gesangsversuche. So etwas von grottig habe ich selten gehört, jammernd und vor sich hinleiernd, da rollt es mir selbst in den Stiefeln die Zehennägel auf. Beim nächsten Stück wird es gar noch schlimmer, weil diese Klagegesänge gar noch schräger und vor allem häufiger werden. Nein, das geht nicht, das ist richtig übel und entwertet die Arbeit der Band eindeutig.
Denn die Instrumentalfraktion macht eigentlich alles richtig. Treibendes, akzentuiertes Drumming sowie ein zumindest mannschaftsdienlicher Bass bilden das Fundament, auf dem sich die Gitarrensektion mit geilen, knackigen Riffs und beachtlichen Leads austoben kann. Auch die normale Brüllstimme von Fronter Galzi ist recht brauchbar, aber leider beschränkt er sich nicht auf diese, wie weiter oben schon beklagt. Tja, da wäre mehr Thrash und weniger Melodeath wirklich förderlich gewesen, denn bei den thrashigen Stücken, die wirklich gut sind, bekommt man glücklicherweise kein Gejammer zu hören.
Wertungsmäßig wird es schwer. Wenn die Finnen in Richtung der Band von Peter Dolving tendieren, sind locker fünf Punkte drin, wenn sie sich aber im melodischen Todesmörtel verlieren, geht die Wertung ganz nach unten. Macht im Durchschnitt also drei Zähler, die aber weder der einen noch der anderen Seite völlig gerecht werden.
Hannes
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