Review
Swallow The Sun - New Moon
VÖ: 27. November 2009
Zeit: 53:45
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.swallowthesun.net
Wenn es um perfekt inszenierten Melodic Doom/Death geht, führt kein Weg an den Finnen von Swallow The Sun vorbei. Seit mittlerweile knapp sieben Jahren veröffentlichen sie in schöner Regelmäßigkeit erstklassige Alben, die stets voll und ganz überzeugen und an denen sich jede andere Genreveröffentlichung messen lassen muss. Das vierte Full-Length-Album New Moon (nein, hier geht es nicht um zahnlose Vampire oder pubertierende Teenies) setzt diese Tradition fort.
Die bereits bei der EP Plague Of Butterflies neu hinzugekommenen Elemente finden auf der aktuellen Platte ebenso ihren Platz wie altbekannte Stilelemente und auch der neue Drummer Kai Hahto hat sich perfekt in die Band integriert, ja verleiht mit seinem Schlagzeugspiel dem Sound des Sextetts auch ganz neue Facetten. Facettenreichtum und Stilvielfalt wurden bei den Finnen schon immer groß geschrieben und so sind die acht düster-melancholischen Hymnen erneut wieder alles andere als gleich gestrickt. Da hätten wir den bedrohlich wirkenden Opener "These Woods Breathe Evil" sowie das eingängige und mit einer genialen Melodie ausgestattete "Falling Words", bei denen Frontmann Mikko alle Qualitäten seiner Stimme ausschöpft. Im später folgenden "Lights On The Lake" erhält er durch eine Sängerin zusätzliche Unterstützung. Aber nicht nur durch dieses fesselnde Wechselspiel des Gesangs mausert sich dieser Titel zu einem der Besten auf der Scheibe. Mehr sei hier nicht verraten.
Mit "Sleepless Swans" sowie "Weight Of Dead" befinden sich auch wieder zwei majestätische Death/Doom-Brocken auf der CD, welche die Band in absoluter Höchstform zeigen. Zentnerschwere Gitarrenriffs, subtile Keyboardmelodien, fragile Zwischenspiele, dann wieder rasante Ausbrüche verwöhnen die Ohren und fordern den Hörer. Aber nicht nur die musikalischen Bestandteile der Lieder haben Suchtpotential. Auch die Texte sind mehr als einen kurzen Blick wert, denn durch das lyrische Konzept der jeweiligen Songs erlangen diese zusätzlichen Tiefgang.
Eine kraftvolle, ausgewogene Produktion rundet den Eindruck dieses erstklassigen Albums ab und festigt den Platz der Band im Death/Doom-Olymp. Weniger als eine absolute Kaufempfehlung kann ich hier nicht aussprechen.
JR