Review
Das Kollektiv.net - Eichenriegel
VÖ: 25. September 2009
Zeit: 40:13
Label: Danse Macabre Records
Homepage: www.das-kollektiv.net
Hinter das Kollektiv-Net verbirgt sich ein Zusammenschluss mehrerer Musiker, die jedoch mit ihrer eigenen Identität nicht in Erscheinung treten, sondern vielmehr als Ganzes verstanden werden wollen. Derzeit umfasst dieses Kollektiv fünf Individuen bzw. Einheiten, die zusammen das erschaffen wollen, wozu ein einzelner nicht in der Lage ist.
Leider sind die sonstigen Informationen über dieses Projekt leider eher spärlich, so lässt es sich nicht genau sagen, das wievielte Album des Projekts gerade bei mir gelandet ist. Lediglich der Hinweis im Booklet lässt sich finden, dass das Album Das Was Bleibt Hat Keinen Namen frei über die Homepage heruntergeladen werden kann, was allerdings eine Registrierung erforderlich macht.
Geboten werden auf Eichenriegel zehn Elektro-Songs, wobei hier so ziemlich die komplette Spannweite dieses Genres ausgenutzt wird. Die Songs sind allesamt sehr unterschiedlich und facettenreich gestaltet, man merkt, dass es sich hier um ein Gesamtwerk verschiedener Individuen handelt, die jedem Bestandteil des Kollektivs seine Entfaltungsmöglichkeiten zugestehen. So finden sich neben stark tanzbaren EBM-Stampfern auch Songs, die stellenweise recht wirr klingen und somit vom Rest heraus stechen, wie z.B. "Tief Im Herzen Eichenriegel". Der Grundrhythmus ist zwar flotter EBM, jedoch werden hier teils dissonant klingende Pianoklänge hinzu gefügt und auch der Gesang wirkt nicht wie zum Song gehörend. Andererseits gibt es auch Songs der Marke "Die Stimme" oder "Gottverlassen", die vom Gesang her stark an Rammstein erinnern. Letzterer stellt den recht aggressiv gearteten Opener dar, der treibend nach vorne gerichtet ist. Ähnlich auch "Wut", hier ist der Titel Programm. Ein aggressiv-stampfender EBM-Rhythmus bildet hier das Grundgerüst für den Song. Die eingesetzten Keys unterstreichen die wütende Note noch weiter, die im Refrain ihren Zenit erreicht. Zwischendurch kommen ruhigere Klänge zum Einsatz, die einen Gegenpol bilden, und dadurch die aggressiven Parts noch intensiver wirken lassen, wie das etwas trance-artige "Letzter Zeuge" oder das nachdenklich wirkende "Splitter", was nicht zuletzt am gesprochenen Text liegt. Die ruhige Melodieführung tut hier ihr Übriges dazu.
Unterm Strich ein gutes reines Elektro-Album, mit Höhen und Tiefen.
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