Review
QEK Junior - Ausverkauf

Dass QEK Junior 2005 gegründet wurde nimmt man dem Duo zuerst nicht ab. Das Projekt von Dominik Daub (Ex-House Of Usher) und Tobias Dupont kultiviert höchst authentisch den minimalistischen, deutschsprachigen Achtziger-Wave. Eingängig-tanzbare Musik von gestern.
Der Sound ist kalt, glatt und mit "monoton und minimal" gut charakterisiert. Wer den gleichnamigen Welle:Erdball-Track kennt, entdeckt sofort kräftige Parallelen bei Gesang und Sound. Nur der bei Welle omnipräsente schiefe Frauengesang bleibt außen vor. Bravo! Textlich geben QEK Junior sich ebenso rückwärtsgewandt: "Neue Ästhetik", "Atomkonsens" oder "Schwarzes Gold" spielen mit dem inzwischen aus der Mode gekommenen Bild eines ordentlich-spießigen Deutschlands und imitieren damit die zynische Achtzigerpoesie von DAF, Abwärts und Konsorten. QEK Junior emulieren ihre Vorbilder mit maximaler Authentizität und verzichten dabei auf das abartig abgeschmackte Understatement, das viele Acts des modernen deutschsprachigen Elektro kultivieren.
Die perfekte Imitation ist zugleich der Pferdefuß von Ausverkauf. Jeder Track ist gelungen, sowohl zum Tanzen als auch zum bewussten Hören geeignet, bringt aber rein gar nichts irgendwie Neues. So betrachtet gehört das wohl zum Konzept der Scheibe dazu, ergäbe ja auch Sinn.
Erwartet das, was ihr kennt und seid glücklich damit. Je nach Einstellung guter bis sehr guter Nachschub für Wave- und Minimalfans.
Fab