Review
Tierra Santa - Apocalipsis
Hola, hier sind die allerorts als spanische Maiden bekannten Tierra Santa mit einer neuen Scheibe und bieten uns ihre Definition von Power Metal. Jaja, Power Metal, ich weiss, was die meisten denken. Mittlerweile ist der Begriff zu einem Schimpfwort mutiert. Angesichts skandinavischer Tralalabands und italienischer Eunuchenoperettenorgien nicht verwunderlich. Keine Angst, die vorliegende Scheibe hat nichts mit alledem zu tun. Die Apokalypse hat begonnen, zumindest aus Sicht der Iberer. Den Stil würde ich als verhaltenen Heavy Metal mit Hard Rock Einflüssen umschreiben, der seinen Ursprung in den 70er und 80er Jahren hat. Das liegt zum einen an der trockenen Produktion und zum anderen an den Keyboards, die mal schmalzig ("Rumbo A Las Estrellas"), mal mit Hammondsound a la Rainbow oder Purple, aus den Boxen plätschern. Aber halt, die Keys dienen der Untermalung und um dem Gesamtsound mehr Fülle zu geben, die Klampfen bilden das Hauptgerüst. Nach Maiden sucht man vergebens. Geklaut wird zwar, aber nicht bei den Jungfrauen aus England. In "Tu Mision" trifft den Hörer das Perfect Strangers-Riff. Highlight der Scheibe sind die schnellen "Kamikaze" und "Esta Tierra Es Mia" mit fett bratenden Gitarren. Die Songs bieten nicht unbedingt viel Neues, alles hat man schon irgendwie irgendwo aufgetischt bekommen. Die Gitarrenarbeit im Leadbereich ist hervorzuheben und auch die rauen in mittlerer Stimmlage vorherrschenden Vocals gefallen.
Wer auf europäischen Metal ohne Zucker und Schmalz steht und sich an spanischen Texten nicht satt genug hören kann, dem sei das Stück Musik aus dem Hause Tierra Santa empfohlen, mir läuft die Chose nur bedingt rein.
Siebi