Review
Frost* - Experiments In Mass Appeal
Jem Godfrey is back! Der Mann, der Bands und Künstler wie Blue, Atomic Kitten oder Ronan Keating groß und reich gemacht, biegt wieder mit seinem eigenem Projekt Frost* auf den Plattenteller zurück. Das Debüt Milliontown scheiterte vor zwei Jahren an schwachem Gesang, Klingelton-Melodien und zu viel Pop-Musik. Doch mit seinem zweiten Schaffenswerk Experiments In Mass Appeal will er beweisen, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat und doch in der Lage ist, eine grandiose Prog-Scheibe auf den Markt zu hieven. Bei diesem Unterfangen wird er von John Mitchell (Arena, Kino), Andy Edwards (IQ) und John Howitt (Arena, IQ) unterstützt; also recht prominente Instrumentalisten.
Der Titeltrack eröffnet den bunten Reigen und zeigt fast acht Minuten lang, dass Godfrey alle Kritik beherzt und für seinen Vorteil genutzt hat. Der Gesang ist sehr angenehm anzuhören, auch wenn man hier eine Affinität zum Poppigen nicht abstreiten kann. Die Gitarren braten auch definitiv mehr und so kommt echtes Rock-Flair auf, was das Debüt schmerzlich vermissen ließ; also auch hier ein Fortschritt. Die nervigen Handy-Töne sind einer Keyboard-Wand gewichen und so kommt viel mehr Atmosphäre auf. Doch Jem hat auch Nova eingeführt und präsentiert sehr ambiente Passagen in seinen Songs, welche auch ungeheim zur Atmosphäre beitragen.
Mit "Pocket Sun" hat die bunte Truppe sogar einen richtig eingängigen Song auf die Beine gestellt, der sogar Chart-Potenzial hat. Zudem ist diese Nummer auch sehr metallisch, aber Godfrey macht definitiv keine Musik für Headbanger, sondern für nachdenkliche Rock-Fans.
Frost* sind erwachsen geworden und präsentieren ein starkes Album, welches das schwache Debüt in den Schatten stellt. In dieser Form braucht man die Band und nicht anders. Freunde von intelligenter Rock-Musik mit dem Hang zum Progressiven dürfen nun wieder ihren Mantel anziehen und den Lieblings-Dealer aufsuchen.
Basti