Review
Aeba - Kodex V
Die Kieler Horde zählen gewiss nicht zu den veröffentlichwütigsten Bands unseres Landes. Das letzte Langeisen Shemhamforash datiert ja immerhin schon aus dem Jahre 2004, hat also somit auch schon wieder fast auf den Tag genau vier Jahre auf dem Buckel. Hinzu kommt, dass es die Band schon seit 1992 gibt, Kodex V aber erst das fünfte Album darstellt.
Verändert hat sich eigentlich nichts bei den Kielern. Nach wie vor regiert hier die (melodische) Black Metal-Keule, die sehr variabel ihr unheiliges Werk verrichtet. Nach einem kurzen Intro geht es mit "More Than Hate" gleich mal ordentlich los. Gleich zu Beginn wird deutlich, dass auch 2008 Aeba ihrer Vorliebe für teils deutsche, teils englische Texte treu geblieben sind., wird der Opener doch von den Worten "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein...." eingeläutet. Danach schraubt sich der Song von langsamen Midtempo über Uptempo bis zum ICE-Tempo hoch, bricht ab und fängt die Reise wieder von vorne an. Das folgende "Nemesis - Lass Sie Brennen" beginnt langsam und bedrohlich, wechselt dann aber auch nach einem Break in einen Blastpart, wobei die mittleren Geschwindigkeitsregionen dezent übersprungen werden. Überhaupt ist Kodex V sehr variabel gehalten worden. Das Tempo wird sehr oft variiert, mit Breaks wurde auch nicht gespart, und dennoch bleibt der berühmte rote Faden jederzeit erhalten. Zwischen den Eruptionen sorgt das instrumentale "La Petite Morte" für eine kleine Ruhepause, bevor es mit dem "Geist Der Dekadenz" intensiv weitergeht.
Vocalist Isegrim beschränkt sich, wie bereits oben erwähnt, nicht nur auf eine Sprache, hier wird zwischen deutsch und englisch hin und her gewechselt, wobei der gefühlte Anteil englisch etwas die Oberhand behält.
Kodex V ist in meinen Ohren ein Stück weit intensiver als der Vorgänger Shemhamforash und somit allemal satte sechs Punkte wert.