Review

Ich liebe ja Promos, die ohne jeglichen Beipackzettel oder Infos auf die schreibende Meute losgelassen werden. Also erst mal im weltweiten Netz gesucht und gefunden, wenn auch die bandeigene Homepage noch im Aufbau ist und keinerlei Infos bereit hält. Doch zumindest war in Erfahrung zu bringen, dass die Belgier The Seventh anno 1998 das Licht der Welt erblickten und auf einen Tonträger Only Blackness Radiates (Mini-CD) zurück blicken können. Gehen wir also davon aus, dass Cursed Earth Wasteland das Full-Length-Debut darstellt.
Es ist ganz ordentlich, was einem nach dem kurzen Intro entgegen geblasen wird. Schönen fetten Death Metal haben sich die Jungs auf das Banner geschrieben. Dabei ist hier mehr der europäische, im Konkreteren der skandinavische Stil gemeint, ohne jetzt das böse Wort "Götheburg" in den Mund nehmen zu wollen. Das würde nämlich den Belgiern in keiner Weise gerecht werden. Zwar bedienen sie sich ebenfalls einiger Melodieläufe, doch gehen sie einen anderen, eher thrashigeren Weg. Das liegt zum Einen wohl an den sehr variablen Vocals von Tim D. der mal tief growlt, mal wieder thrashiges und stellenweise schwarzmetallisches Gekeife an den Tag legt, wodurch die Songs sehr abwechslungsreich wirken. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass die Melodien im Gesamtsound von The Seventh zwar stets präsent sind, ihnen jedoch eine eher untergeordnete Rolle zugewiesen wurde, so dass sie nie das Ruder übernehmen. Dafür steht brachiale Härte im Vordergrund, die mal mit heftigen Double-Bass-Attacken unterlegt wird, mal gedrosselt im Midtempo voranschreitet. Das Tempo der Songs variiert ständig und sorgt auch hier für die nötige Abwechslung. Zudem geben sie noch im rechten Moment eine schöne Portion Groove mit hinzu, der ordentlich in die Nackenmuskeln reinläuft.
Zwar fehlt noch das sogenannte Aushängeschild, ein Song, den man unweigerlich mit The Seventh in Verbindung bringt, doch ich bin mir sicher, dass das die Jungs auch noch hin bekommen.

Ray

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