Review

As Light Dies, nein, hierbei handelt es sich nicht um eine Gothic Band, sondern um eine... nun... äh... ja, was denn nun? Schwer zu sagen, denn die Spanier wollen sich partout nicht in eine Schublade pressen lassen und irgendwelche musikalischen Schranken gibt es hier auch nicht. Stattdessen wildert man hemmungslos in den verschiedensten Genres, hier gibt es Black, Folk, Death, Doom oder Gothic und auch vor Progressive Metal schrecken As Light Dies, die im übrigen bereits 1999 gegründet wurden, nicht zurück. Und ganz nebenbei geben As Light Dies ganz selbstbewusst Szenegrößen wie Opeth, Cynic, Arcturus, Borknagar, Pink Floyd und Anathema als Referenzen an, an denen man sich orientieren möchte.

"Möchte" ist dabei ein gutes Stichwort, denn mehr als ein Versuch ist es auf dem Debütalbum nicht. Zwar erinnert man rifftechnisch öfter an Opeth und auch die Songstrukturen sind ähnlich komplex wie bei den großen Vorbildern, doch songschreiberisch hapert es an allen Ecken und Enden. Die einzelnen Songteile wollen nur selten miteinander harmonieren, die Übergänge dazwischen sind alles andere als fließend und das was die Jungs hier als progressiv verkaufen, würde ich eher mit Worten wie "mutig" oder "gewagt" umschreiben. Die symphonischen bzw. folkigen Einflüsse fallen mehr unter die Kategorie "ganz nett", und beim Gesang bin ich immer noch am Rätseln, wie entschieden wurde, ob Growls, Kreischgesang oder Gothicgeflöte denn nun am besten zum jeweiligen Thema passt. Wahrscheinlich haben sie es ausgewürfelt...

Mit A Step Through the Reflection wollten As Light Dies wohl viel gewinnen, haben aber ein Werk geschaffen, das völlig überambitioniert ist. Vielleicht braucht die Band einfach noch ein paar Jährchen um die Sache mit dem effizienten, spannenden aber trotzdem herausfordernden Songwriting auf die Kette zu bekommen. Oder sie sollten sich an den Titel halten, nochmals in sich gehen und ihr Konzept überdenken. Abwarten, was dabei herauskommt.

Lord Obirah

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