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Batlord - Music To Be Buried To

Batlord - Music To Be Buried To
Stil: Goth’n’Horror Rock
VÖ: 2007
Zeit: 48:23
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.batlord.com

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Wären Graf Zahl (remember: Sesamstraße) und Nosferatu Geschwister so hätten sie garantiert noch einen Bruder gehabt. Denn wenn man sich das Booklet zum aktuellen Batlord Album anschaut, in dem Sänger Scorpio (ehemals The Fuzztones) abgebildet ist, möchte man das fast meinen. Das Cover lässt jedenfalls auch schon erahnen in was für eine Richtung das geht: Gothic Rock, ja und auch der Albumtitel klingt symptomatisch: Music To Be Buried To. Sänger/Gitarrist Scorpio wird dabei unterstützt von Ryan Johnson (Orgel, Vocals), Buzi (Bass, Vocals) und Drummer Dieter Weinzettel.

Doch, hoppla was ist das denn? "The Seductor" wird bestimmt von einer Hammond Orgel und einem Rhythmus, der an alte Alice Cooper-Sachen erinnert, also eher weniger Gothic. Bei "You're My Next Nightmare" werden Erinnerungen an die guten alten Scooby Doo-Folgen wach, also grobe Soundrichtung Ende der 60er/Anfang der 70er. Da kann man die Promozettel-Beschreibung 60's Garage Rock durchaus stehen lassen. Mit einem coolen aber auch recht einfachen Beat kommt "Undertaker" daher, textlich geht es zwar eher morbide zu, klingen tut das alles aber eher fröhlich-locker. Ja, und wenn es die Ramones noch geben würde, die hätten bestimmt Gefallen an dem punklastigen "I Know What You're Doing" gefunden. Dass Batlord dem Funk auch nicht ganz abgeneigt sind zeigt "Torture Queen". Eher nach Gothic klingt das mit Orgel ausgestattete "Running Towards Our Dying Day", bei dem Mr. Scorpio Echoeffekte ausnützt. Der Song ist ganz okay, wenn auch nicht weltbewegend. In die gleiche Kerbe fällt auch das semiballadeske "The Moper". Ein wenig interessanter klingt dann "Indoktrination Of The Will" bei dem anfängliche Tribalklänge mit Orgelsound untermalt werden, und der ruhige Anfang geht etwa ab der Hälfte in so eine Art progressiven Sound über, richtig zuordnen kann man das nicht, ist aber eher Gothic Rock denn was anderes. Und damit der Vogel endgültig abgeschossen werden kann, wird Lounge Sound auch noch ausgepackt, passt zwar nicht ganz zum Titel "Just Because I Wish That You Were Dead", aber das ist anscheinend der Humor der Flattermänner. Das schwerfällige und klassische Instrumental "Eulogy For A Mind" erinnert an die Dracula-Filme, bei denen Christopher Lee noch mitgespielt hat. Aber das war ja noch lange nicht alles, "Hauptbahnhof" (mit entsprechender Beschallung im Hintergrund...)heißt das Intro zum längsten Song auf dem Album, der da auf den Namen "The Worst Of Dracula & Jesus Christ" getauft wurde. Batlord bemüht sich zwar interessant und abwechslungsreich zu klingen, schafft aber in meinen Ohren genau das Gegenteil, wo ist mein Kaffee? "The Loner's Creed" ist da wieder besser, ist zwar wieder eine Ballade geworden aber die Melodieführung ist gelungen und auch die Instrumentierung ist nicht ganz so einseitig wie bei manch anderen Liedern. Zum Abschluss wird auch noch kurz den James Bond-Filmen gehuldigt, der Anfang von "The Insomniac" klingt schon verdächtig danach. Insgesamt ist das aber ein ganz ordentlicher Mid-Tempo Rocker geworden, den man sich schon anhören kann auch wenn zum Schluss hin die elektronischen Spielereien etwas nerven.

Mangelnden Abwechslungsreichtum kann man den vier Mannen aus den USA nicht vorwerfen, sie versuchen wirklich jedem Song eine eigene Identität zu geben und das große Ganze nicht vernachlässigen zu wollen. Doch dabei hakt es an einigen Stellen, da Licht und Schatten nicht weit auseinander liegen und die Lieder auch streckenweise etwas austauschbar klingen. In der Tat skurril ist der extreme Gegensatz zwischen Lyrics und Musik, da die Texte hauptsächlich von Horror, Folter und Tod handeln, die in fröhlichen Songstrukturen eingebettet sind. Der Sound ist etwas arg dünn, wird aber irgendwie den Liedern gerecht. Wobei richtig schlecht ist das gar nicht mal, da gibt es schlimmere Sachen (genauso wie bessere...), es ist irgendwie anders... aber ich frage mich wirklich ernsthaft wer die Zielgruppe sein soll. Wem das hier jedenfalls interessant genug klingt, der sollte ein Blick auf deren Homepage werfen, da kann man sich Soundsamples anhören. Bevor allerdings das Album auf meiner Beerdigung läuft, möchte ich mich dann doch lieber für Dios "All The Fools Sailed Away" entscheiden...

Andi

3 von 6 Punkten

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