Review
Mael Mordha - Gealtacht Mael Mordha
Dass pathetische Musik nicht immer aus Finnland kommen muss, zeigt die irische Doom Metal-Formation Mael Mordha. In tonnenschwere, melancholische Klänge eingebettet, erzählen sie die Geschichte Mael Mordhas, des Königs von Leinster, um die Zeit der Schlacht von Clontarf. Die Geschichte lässt sich mit "Atlas Of Sorrow" genretypisch zäh an: schwermütige Riffs vereinen sich mit dem klagenden Gesang Roibeard O'Bogails und vereinzelten Pianoklängen zu einer zehnminütigen Reise in eine dunkle Zeit. Zwischendurch wird die drückende Schwere durch kurzzeitige schwarzmetallische Rasereien sowie irisch-folkloristische Klänge aufgelockert. Diese Einflüsse finden sich in diesem Umfang allerdings nur im ersten Song wieder - ansonsten wurden sie nur noch sporadisch in den Sound integriert. Trotzdem hebt sich die Musik vom allseits bekannten Doomeinheitsbrei ab, was nicht zuletzt an den ausdrucksstarken Gesangslinien liegt. Auch die komplexen, teils unorthodoxen Songstrukturen machen das Album zu einem sperrigen Werk, das sich nur mit viel Zeit vollends erkunden lässt. Doomfans können hier bedenkenlos zugreifen und sich an einem leidenschaftlich inszenierten Stück Musik erfreuen.
JR