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Caliban - The Undying Darkness

Caliban - The Undying Darkness
Stil: Metalcore
VÖ: 24. Februar 2006
Zeit: 42:37
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.calibanmetal.com

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Mittlerweile ist das, was man gemein hin als Metalcore bezeichnet ja schon fast salonfähig geworden. Bands, die diesen Stil ihr Eigen nennen, gibt es wie Sand am Meer. Nur richtig gute Vertreter des Faches sind wirklich selten. Auf Anhieb fallen mir da gerade mal Killswitch Engage, As I Lay Dying, Heaven Shall Burn oder God Forbid ein. Die Ruhrpottler Caliban hatte ich bisher nicht auf der Rechnung, schon mal da ich mit den bisherigen Veröffentlichungen nicht wirklich viel anfangen konnte und die Band mich auch im Vorprogramm von In Flames nicht überzeugen konnte.
Umso überraschter war ich nach dem ersten Durchlauf der neuesten Scheibe der Essener, denn The Undying Darkness läuft wirklich gut ins Gehör und kann einige wirklich gute Songs aufweisen.

Da wäre zum Beispiel der gut gelungene Einstieg mit dem gut rockendem "I Rape Myself" und dem brachialen "Song About Killing". Beide Tracks werden auf hohem musikalischem Niveau serviert und legen die Messlatte für den Rest des Albums entsprechend hoch an. Mit "It's Our Burden To Bleed" und "Nothing Is Forever" fahren die Jungs dann die wahrscheinlich besten Songs der Platte auf. Hier wird in Perfektion das serviert, was den modernen Metalcore ausmacht: aggressive Moshparts und ein melodiöser Mitsing Refrain mit Ohrwurmgarantie, der so zuckersüß klingt, dass er sogar der kleinen Schwester gefallen wird. Auch die weiteren Tracks des Album sind in eben diesem Geist des amerikanisch geprägten Metalcore gehalten, den Bands wie Killswitch Engage oder As I Lay Dying in den letzten Jahren so überaus populär gemacht haben.

Und damit wären wir auch beim großen Schwachpunkt der CD. Die Song auf der CD beginnen zwar immer unterschiedlich, das Ende ist allerdings vorprogrammiert: zu Dörners Röhren gesellt sich ein Drum- und Riffgewitter der besonders wilden Art, welches in einem ruhigen Refrain endet und wieder von vorne beginnt. The Undying Darkness wirkt durchstrukturiert und unterscheidet sich in Nichts von jeder anderen Metalcore Scheibe der heutigen Zeit. So toll die Lieder bei den ersten Durchläufen klingen, so sehr lassen sie im Laufe der Zeit auch das vermissen, was einer Band am wichtigsten sein sollte: Weiterentwicklung. Man kann sich jetzt sicher darüber streiten, ob es verwerflich ist, dass Musiker nach einer erfolgreichen Veröffentlichung mit dem Nachfolgealbum in exakt die gleiche Kerbe schlagen und nur minimale Veränderungen vornehmen bzw. sich an bestehende Trends und Erfolgsrezepte anderer angesagter Bands anbiedern. Böse Zungen mögen so etwas als Einfallslosigkeit bezeichnen, andere wiederum als Fokussierung auf die eigenen Stärken.
Sich seine Meinung zu bilden sei an diesem Punkt jedem selbst überlassen, ich enthalte mich einer wertenden Äußerung.

So bleibt unterm Strich ein leicht fader Beigeschmack nach dem Genuss dieser Platte. Zum Einen hat die Band mit einem überdurchschnittlichen Album ihren Status in der deutschen Szene gefestigt und wird alte Fans glücklich machen sowie neue gewinnen können, zum anderen bleibt das Gefühl ein am Reißbrett entworfenes, durchgestyltes und berechenbares Album in Händen zu halten, dem einfach der Überknaller fehlt. Daran ändern und die druckvolle Produktion durch In Flames Sänger Anders Friden, der mittlerweile bekannte Mix von Andy Sneap und die Gastauftritte von Kreator Frontmann Mille (bei der Abrissbirne "Moment Of Clarity") und Mike D'Antonio, seines Zeichens Basser bei den bereits erwähnten Killswitch Engage, nichts. Der Erfolg des Albums ist, da es handwerklich perfekt umgesetzt ist und den momentanen Nerv der Zeit voll trifft, vorhersagbar und unbestreitbar. Leider ist der Inhalt so vorhersagbar wie die Tatsache, dass auf Winter der Frühling folgt.

JR

4 von 6 Punkten

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