Review
Dismember - Hate Campaign (Re-Release)
Natürlich ist es schwer, nach einem provokativ betitelten und heftig Arsch tretenden Album
wie Death Metal einen adäquaten Nachfolger ins Rennen zu schicken, aber auch auf Hate Campaign bieten Dismember hervorragendes Kraftfutter für den trendunbewussten Death Metaller.
Dabei umfasst Hate Campaign wieder alle Markenzeichen der Band, gewohnt abwechlungsreiches Songwriting, sägende Gitarren, böllernde Drums und einen Matti Kärki in Höchstform. Die Songs sind mal langsam groovend ("Bleeding Over", "Hate Campaign"), meist aber schnell metzelnd wie beim Opener "Suicidal Revelations" oder der Abrissbirne "Patrol 7". "Mutual Animosity" erinnert gar ein wenig an den Godfather Of Death Metal Paul Speckmann und sein Projekt Death Strike und besticht durch ein richtiges Old-School-Flair, roh, schnell und relativ simpel.
Allen Songs gemein ist aber wie immer der hohe Anteil an mehrstimmigen Leads und melodischen aber relativ einfachen Soli, die den Sound der Schweden so unverwechslbar gemacht haben. Auch wenn das fünfte Album der Elchtöter vielleicht nicht ganz die Klasse von Massive Killing Capacity oder Death Metal erreicht, kann man sich als Death Metal Fan Hate Campaign ohne schlechtes Gewissen ins Regal stellen.
Veredelt wird der Digipack abschließend mit den beiden Bonustracks "Live To Hate" und dem überzeugenden "Unhealing Scars", die beide anno 2000 in den Das Boot Studios aufgenommen wurden.
Ohne Wertung