Review
Rossomahaar - Quaerite Lux In Tenebris
Liebe Freunde. Versetzen wir uns doch einmal für wenige Minuten in die Lage eines gelangweilten Metallers:
Schon seit dem Frühstück sitzt du gelangweilt daheim rum. Du wirfst einen Blick in deine Plattensammlung und beschließt: "Da muss was Neues her!" Du gehst zu deinem Stammplattenhändler, kramst ein bißchen herum und stößt auf die zweite Platte der russischen Rossomahaar. Black Metal spielen sie und sollen sogar schon mit den großen Dimmu Borgir verglichen worden sein. Dimmu Borgir? Du reagierst mit
a) dem zweilfelnden Hochziehen einer Augenbraue
b) einem erfreuten Grinsen
und beschließt, mal reinzuhören. Erster Track. Der Vergleich mit Dimmu Borgir scheint zu hinken, weil das hier weniger Keyboards hat, dafür aber etwas mehr nach Black Metal klingt. Das Lied gefällt dir gut. Ähnlich ist das zweite, hübsche Melodien. Beim dritten Lied geht dir ein Lächeln übers Gesicht, so hattest du dir das vorgestellt. Tolle Melodien, starker Mittelteil, viel Abwechslung. Klasse! Viertes Lied, doch was ist das? Das klingt ja wie "Oh when the Saints go marching in"! Schnell weiter. Ah, schon besser, klingt wieder recht gut. Lied sechs weckt in dir Bilder von Förstern und Wilhelm Tell. Seltsam. Siebtes Lied. Du lachst dir ins Fäustchen: Endlich wieder ein Lied das die Güteklasse des Dritten erreicht! Der nächste Song kann das Niveau halten, ebenso wie der Letzte. Du ziehst dein Fazit: Eine im Grunde ziemlich gute Platte, aber mit zwei Tiefschlägen in Form relativ seltsamer Lieder. Kein Pflichtkauf, aber sicher keine Schande oder gar weggeworfenes Geld. Und hier seid Ihr wieder an der Reihe: Falls ihr melodischen Black Metal mit einigen Keyboards mögt, solltet ihr mal ein Ohr riskieren!
Erinc