Review
Eisenkult - Die Hölle Ist Hier

VÖ: 30. April 2025
Zeit: 44:26
Label: Purity Through Fire
Homepage: www.facebook.com/eisenkult
Die eigenwillige Herangehensweise der Band beginnt im Grunde gleich mit dem Intro "Vigil", das eben mehr ist als eine bloße Einleitung und mit seinen klar gesungenen bzw. geflüsterten Versen zu Pianoklängen den Eindruck archaischen Minnegesangs vermittelt. "Ich Wünsch' Mir Alles Weg" startet sogleich standesgemäß heftig ins Geschehen, liefert aber auch allerhand Melodie und gibt im ganz Groben die folgende Marschrichtung vor. Da trifft wütender Black Metal immer wieder auf üppige Synthesizer, aggressives Riffing auf hübsche Melodien und gehässiges Keifen auf pathetisch klar gesungene Verse.
Wo der Titeltrack oder "Kreuzböser Dämon" ohne große Experimente drauf losballern, schleicht sich Kirchenmusik in die Lieder "Von Gott Gehasst" und "Flügel Tragen Mich hinfort", was in Anbetracht des kompromisslos intonierten Umfelds doch ganz schön ungewöhnlich und provokant herüberkommt. Die durchwegs deutschen Texte und die stilistische Vielfalt auf Die Hölle Ist Hier wecken gelegentlich Erinnerung an Eisregen, doch schaffen es Eisenkult zumeist recht schnell, sich von diesem Eindruck wieder zu distanzieren.
Es steckt viel Feinarbeit und Kreativität in diesem Album, das offenbar das Ziel verfolgt zu polarisieren. Das gelingt den Akteuren am Ende gar vorzüglich, zumal sie sich mit ihrer Musik vom Gros der Szene distanzieren können und es obendrein noch hinkriegen, im Gedächtnis hängen zu bleiben. Dennoch bleibt es für mich dabei: Eisenkult sind... irgendwie gewöhnungsbedürftig.