Review
Cult Of Scarecrow - In Nomine Filiorum
VÖ: 04. Oktober 2024
Zeit: 45:41
Label: Empire Records
Homepage: www.facebook.com/thecultofscarecrow
Die 2017 ins Leben gerufene Band Cult Of Scarecrow serviert uns mit In Nomine Filiorum zwar erst ihren zweiten Longplayer, doch an Erfahrung mangelt es der belgischen Truppe nicht. Gerade die Saitenfraktion aus Jan Van Der Poorten und Ivan De Strooper an den Gitarren sowie Gunther Poppe am Bass mischt bereits seit den späten 1980ern die hiesige Szene auf. Damals musizierten die Herren gemeinsam in der Band Dead Serious. Es wundert also nicht, dass gerade die Gitarrenarbeit bei Cult Of Scarecrow gar vortrefflich funktioniert! Die Burschen sind eben ein eingespieltes Team um liefern ultra-schwere Riffs, feine Soli und intelligente Arrangements. Im Verbund mit beschwörenden bis mystischen Keyboards und Filip De Wildes eindringlichen, mal erzählenden, mal lamentierenden Vocals entsteht ein Klangbild, welches sich ohne große Diskussionsgrundlage dem Doom Metal zuordnen lässt.
Dass es dabei zumeist eher gemächlich zur Sache geht, liegt wohl in der Natur der Genres. Gelegentlich gehen mit den Musikern aber doch die ollen Thrash- und Heavy-Recken aus deren Dead Serious-Phase durch und das Tempo wird spürbar angezogen. Soundsamples und punktuell, aber keinesfalls in jedem Song platzierte Growls als Kontrast zu De Wildes Klargesang sorgen für weitere Abwechslung und machen In Nomine Filiorum zu einer durchwegs unterhaltsamen Angelegenheit, welcher am Ende jedoch der letzte Kick zu fehlen scheint. Zwar hat die Band mit dem epischen Titeltrack "In The Name Of The Children" und den eindringlichen Nummern "Lord Of La Mancha" und "Reason To Live" ein paar heiße Eisen im Gepäck, keine Frage, aber als Hitmaterial lassen sich selbst diese nicht bezeichnen. Eingefleischte Doomster sollten Cult Of Scarecrow dennoch ihr Gehör schenken und dürfen sich auf eine emotionale Berg- und Talfahrt durch epische Doom-Gefilde freuen, die eben auch den einen oder anderen Abstecher in Richtung Thrash und Classic Heavy Metal nicht außen vor lässt.