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Grabunhold - Heldentod

Grabunhold - Heldentod
Stil: Black Metal
VÖ: 22. Januar 2021
Zeit: 46:42
Label: Iron Bonehead Productions
Homepage: www.facebook.com/grabunhold

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Als Grabunholde werden im Sagenschatz von Mittelerde jene bösen Geister bezeichnet, die sich in den Hügelgräbern der Dunedain einnisten und Reisende in Angst und Schrecken versetzen. Diesen Term als Bandnamen zu verwenden kommt nicht von ungefähr, denn die Dortmunder Band Grabunhold widmet sich auf inhaltlicher Ebene dem Werk des J.R.R. Tolkien. Wenn es um die Musik geht, so verfolgen die drei Unholde das Ziel, den Black Metal der 1990er zu neuem Leben zu erwecken und posieren konsequenterweiser auch in spartanischem Corpsepaint mitsamt Nieten und ellenlangen Spikes an ihren Handgelenken. Man ahnt Schlimmes, muss an all jene Nachahmer denken, die meinen dass der Black Metal der 90er durch die Bank primitiv gespielt und grottenschlecht produziert war... und wird dann doch positiv überrascht!

Bereits die 2019er EP Unter Dem Banner Der Toten ist in Szenekreisen recht gut angekommen und das erste Langeisen Heldentod wird Freunde des deutsch-sprachigen Schwarzmetalls ebenso in seinen Bann ziehen. Denn die Dortmunder geben ihren Songs Zeit, sich zu entwickeln und setzen auf Qualität anstelle falsch verstandener Reduktion. Dass die Band deswegen längst nicht kommerziell rüberkommt, macht den Dreher dabei umso sympathischer. Der Opener "Wolkenbruch Über Amon Sul" demonstriert die spielerische Bandbreite von Grabunhold, beginnt friedvoll mit Akustikgitarre und fernem Donnergrollen, das sich schließlich in einem heftigen und wütenden Sturm entlädt, ehe das Tempo rausgenommen und Atmosphäre aufgebaut wird. Gut, die paar klar gesungenen Verse kommen noch recht hilflos rüber, aber der Rest zwischen Aggression, Hymnik und Schwermut sitzt ganz ausgezeichnet. Bei Black Metal in Verbindung mit Tolkien mag einem manche Band in den Sinn kommen, an erster Stelle sind das aber sicherlich Summoning. An deren Spielart knüpfen Grabunhold mit dem gitarrenfreien Stück "Trommeln In Der Tiefe" an, das den letzten Eintrag im Buch von Mazarbul zitiert. Neben diesem stilistischen Ausbüchser darf die "Morgenröte Am Pennelor" als Highlight und Anspieltipp genannt werden. Die hochmelodische und dennoch schnell gespielte Hymne hat Gänsehaut-Potential... und hier sitzen auch die klar gesungenen Passagen!

Natürlich wird auf Heldentod das schwarze Rad im Metal nicht neu erfunden, man könnte sogar ins Feld führen, dass Tolkien gerade in diesem Sub-Genre älter ist als Gandalfs Hut. Dennoch kommt das Album vor allem durch seine vielen melancholischen Momente sehr eindringlich und authentisch rüber und erinnert am Ende tatsächlich an 90er Alben von Bands wie Nagelfar, Lunar Aurora, Riger, Falkenbach oder eben Summoning.

Dagger

4 von 6 Punkten

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