Review
Nuclear - Murder Of Crows
Nucular! Das Wort heißt Nucular!... zumindest wenn man den Worten von AKW-Sicherheitsinspektor Homer J. Simpson glaubt. Eine Band oder besser gesagt ein Einsatzkommando aus Chile pfeift auf diese unumstößliche Expertenmeinung und das seit bereits siebzehn Jahren. Schließlich machen gefühlte 666 Kollegen in der Liga des Thrash Metals, die den Begriff Nuclear ebenfalls in ihrem Namen verwenden, denselben Fehler!
Mit einer ganzen Wagenladung an präzisen und messerscharfen Riffs im Gepäck liefern die südamerikanischen Überzeugungstäter nebst trügerisch-friedvollem Intro und düster-atmosphärischem Instrumental neun halsbrecherische Songs von zermürbender Brutalität. Selbst gelegentliche Seitensprünge in Richtung Death und Grindcore bleiben da nicht außen vor. Dennoch wissen die Chilenen ganz genau, wie sie mittels klar gespielter Soli und Drosselung des Tempos ihren spielerischen Wahnsinn entzerren können. Was man hier zu hören bekommt, ist Thrash Metal der ersten Güteklasse, der das Zeug hat, einen jeden Club in einen brodelnden Circle-Pit zu verwandeln. Das beginnt beim brachialen Titeltrack "Murder Of Crows", geht über das träge walzende "When Water Sickens Blood" und endet beim irrsinnig rasant gezockten Rausschmeißer "Useless To Mankind". Mit kaltblütigem Kalkül wirkt hier jede einzelne Note durchdacht platziert und die beinharten Shouts von Frontmann Matias Leonicio tun das Übrige, um diesen Dreher zum unverzichtbaren Inventar eines jeden pflichtbewussten Thrash-Fans zu machen. Wer zuletzt von Onslaughts Generation Antichrist in Entzücken versetzt wurde, der sollte Murder Of Crows unbedingt Gehör schenken.
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