Review
Infector - Let The Infection Beginn
VÖ: 06. Januar 2019
Zeit: 35:05
Label: Defense
Homepage: www.facebook.com/Infector.kuba
Bei einem Bandnamen wie Infector lassen schon die letzten drei Buchstaben keinen Zweifel aufkommen, dass es sich hier um eine Thrash-Kapelle handeln wird. Im vorliegenden Fall stammen die Missetäter aus Kuba und bringen mit Let The Infection Begin ihr verheißungsvoll betiteltes Debüt in Position. Während man sich über das comic-hafte Coverartwork noch amüsieren kann, geht es auf musikalischer Ebene gleich richtig deftig zur Sache. Mit einer Mordswut geladen und durch die Bank auf Hochgeschwindigkeit getrimmt vermeiden die neun Songs jeden Anflug von Schönmalerei, aber auch von Innovation. Dass auf Kuba irgendwie die Zeit stehen geblieben ist, dürfte wohl ein offenes Geheimnis sein. So wundert es nicht, dass auch der Thrash Metal von dort ganz im Zeichen der 1980er steht. Während die Instrumentalfraktion kaum zu bremsen ist und bei manch einem flott gezockten Solo auch handwerkliches Vermögen demonstriert, keift sich der Junge am Mikro dermaßen inbrünstig durch sein Set, dass einem glatt vom bloßen Zuhören die Stimme versagt.
So viel jugendliches und ungezügeltes Temperament mag zwar löblich sein, leider fehlt es dem Infector am Ende aber an tatsächlich infizierenden Ideen, an mitreißenden Songs und vor allem an Abwechslung. Auf einem Album, wo alles irgendwie demselben Muster folgt, ist das dezente Bäuerchen am Ende des Titeltracks das Einzige, das nach dem dritten Durchlauf hängen geblieben ist. Hinzu kommt erschwerend, dass der Klang der Scheibe mit seinen scheppernden Drums heutigen Produktionsstandards nicht gerecht werden kann. Schade drum. Live in einem kleinen Club und vor der richtigen Audienz können Infector sicherlich überzeugen. Auf CD will das altbackene Material aber nicht so recht zünden.