Review
Thronum Vrondor - Ichor (The Rebellion)
VÖ: 01. Februar 2019
Zeit: 37:54
Label: Pulverised Records
Homepage: www.facebook.com/thronumvrondor
Mit neuem Sänger namens SvN an Bord haben die beiden Stammmusiker Vrondor und Crygh bereits 2015 die Arbeit an ihrem dritten Werk Ichor (The Rebellion) aufgenommen. Das Resultat ist eine weitere Hommage an den Black Metal der 1990er Jahre. Zu den meist rasend schnell pulsierenden Drums gesellen sich dicke Gitarrenwände mit feierlichen Melodien und ruhige, atmosphärische Einschübe. Selbst ein akustisches Instrumentalstück hat einen Platz zwischen dem wütenden Material gefunden. Sänger SvN konzentriert sich neben gelegentlichen Screams auf einen tief heraus gewürgten Vortragsstil, der mal boshaft, mal gequält herüber kommt. Dazu sind immer wieder gesprochene Passagen und sogar Klargesang zu vernehmen. Keine Frage: Thronum Vrondor sind redlich bemüht, nicht in die Eintönigkeit abzudriften, was ihnen unterm Strich sehr gut gelingt. Auch die rohe und dennoch kraftvolle Produktion des Albums steht dem Material sehr gut zu Gesicht. Als Anspieltipp sei mit dem finalen "The Last Specs Of A Dying Light" ein Track genannt, der im Grunde etwas aus der Reihe tanzt, da er wirklich konsequent die Geschwindigkeit drosselt und stattdessen auf eindringliche Melodien setzt.
Das Rad wird auf Ichor freilich nicht neu erfunden und das ist sicherlich auch nicht die Intention der drei belgischen Musiker, die man mit ihren Kurzhaarschnitten und dem schlichten Auftreten ganz ohne Facepainting, Nieten oder Patronengurts rein optisch wohl gar nicht in diesem Genre platzieren würde. Wer bei seinem misanthropischen Black-Metal-Mahl nur zu gerne auf jedwede orchestrale Zutaten verzichtet, aber dennoch eine klanglich ordentliche Zubereitung fernab übelster Underground-Klischees zu schätzen weiß, der sollte bei Thronum Vrondor ein Ohr riskieren.
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