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Konzert-Bericht

Drowned In Dreams, Hope Dies First, Noise Of Minority & Beauty Is The End

Orangehouse, München 08.04.2009

Underground war angesagt im Orangehouse. Drowned In Dreams luden ein zur Release-Party ihrer ersten Scheibe Far From Home. Als Gäste waren Hope Dies First, Noise Of Minority und die Berliner Beauty Is The End geladen.

Es ist Mittwoch Abend, das Volk fiebert schon auf Grund der erwarteten Abschlachtung einer deutschen Fußballmannschaft und doch gibt es ein paar harte Jungs und auch Medls, die lieber ins Orangehouse gepilgert sind, um dort sich ihrer Musik zu widmen. Zunächst sah es noch so aus, als würden die Bands lediglich ihren mitgereisten Freunden und Helfern den Abend versüßen, aber zu guter Letzt dürften es dann doch über 70 Besucher gewesen sein. Grob geschätzt. Bei der Konkurrenz gar nicht schlecht für die Musik und den Bekanntheitsgrad der Bands. Die Besucher waren im Durchschnitt sehr jung, weswegen ich einmal mehr das Gefühl bekam, langsam zum alten Eisen zu gehören. Doch dies fühlt sich nicht mal so schlecht an, wenn man sich anschaut, wie die Jungspunde von heute sich die Extremitäten um die Ohren klatschen.

Anfangen durften die Gäste aus Berlin. Beauty Is The End ist am Ehesten wohl dem Genre Screamo zuzuordnen. Vor der Bühne war noch sehr viel Platz, da die meisten Zuschauer erst nach dem Eröffnungs-Act den Weg in das Orangehouse fanden. Verpasst haben sie nicht so sonderlich viel, muss man sagen. Musisch mögen die Jungs aus Berlin nicht die Schlechtesten sein, aber was die Bühnenarbeit anbelangt, da gibt es noch jede Menge zu tun. Der Shouter hat sich meist lieber mit dem Keyboard oder dem Drummer beschäftigt und weniger mit dem Publikum kommuniziert, wodurch eine Bindung erst gar nicht entstehen konnte. Auch die Saitenfraktion tat halt, was sie tun musste. Es gab Momente, da zeigten alle bis auf dem Drummer - der konnte lediglich nicht - dem Publikum den Rücken. Irgendwas muss die Band falsch verstanden haben. Der ganze Auftritt wirkte daher reichlich unmotiviert und das zeigte auch das Verhalten des Publikums, das eigentlich gar keine Reaktion zeigte. Nach einer halben Stunde war dann auch Schluss.

Und schon wurde es voller. Viel voller. Eigentlich waren sie zunächst als dritte Band aufgestellt gewesen, doch wurde kurzfristig umgeplant, weswegen Noise Of Minority bereits als Zweite spielten und so zeigten, wie man mit einem Publikum umgeht. Shouter Chris tobte wie ein Derwisch über die Bühne, kam dabei aber kaum zum Shouten, weil die Fans ständig wollten. Und er ließ sie auch. War bei meinem letzten Konzert bei 36 Crazyfists noch Fremdschämen angesagt, muss hier klar angemerkt werden, dass die Fans sich sehr gut verkauften. Da wurde mitgeshoutet, bis der Kehlkopf riss (hörte sich zumindest zwischendurch so an), jede Textzeile war tausendmal gegröhlt. Man muss es Noise Of Minority lassen, sie haben eine Fanbasis und die kann nichts von einem Konzertbesuch abhalten. Meinen Respekt haben sie damit auf jeden Fall erlangt.

Hope Dies First hatten im Anschluss gleich ein dickes Problem. Die Fans waren alle am Erholen, so dass kaum einer vor der Bühne stand, als sie zum Einklang die Titelmelodie von "Der Pinky und der Brain" einspielten. Damit war dann mein Moment gekommen, denn ich hätte auch mal mitsingen können. Nur wollen wollte ich nicht. Und viele Fans anscheinend auch nicht, denn selbst, als die Band schon längst auf der Bühne stand, kam kaum einer zurück. Anscheinend waren einige nur wegen Noise Of Minority gekommen oder mussten bereits heim ins Bett. Die zweite Theorie erscheint bei längerem Überlegen als die wahrscheinlichere. Das Durchschnittsalter war aber auch wirklich sehr niedrig. Ansonsten kann man den Jungs aus München und Augsburg bescheinigen, dass sie trotz der widrigen Umstände gute Miene bewiesen und ihr Programm weitestgehend routiniert runterspielten. Es war jetzt keine Bombastshow, aber eine solide Arbeit.

Der Main-Act hatte dann das selbe Problem wie die Vorgängerband. Auch wenn zu Drowned In Dreams wieder ein paar Zuschauer mehr erschienen, war der Bereich vor der Bühne deutlich lockerer als bei Noise Of Minority. Shouter Gerdi scheint ein permanentes Zeitproblem zu haben, da er gleich mal zu spät kam. Und dazu nur meinte, dass ihm das öfters passieren würde. Nun, kann man auch ein Erkennungszeichen daraus machen. Sollte man nur nicht übertreiben. Geshoutet haben hier die Fans auch wieder deutlich mehr und die Stimmung war insgesamt wieder deutlich besser. Wer mir sehr stark ins Auge fiel, war Basser Stiefel. So wie der Jung mit seinem Instrument rumarbeitet, kann man nur hoffen, dass die Band nie auf kleineren Bühnen auftreten muss. Der mäht notfalls alles nieder. Ich habe selten einen Basser gesehen, der so agil sein Werkzeug durch die Gegend kreisen lässt und dabei noch ordentlich spielt. Respekt. Der Auftritt von Drowned In Dreams war ordentlich, kam aber nicht ganz an Noise Of Minority ran, das muss man in aller Ehre so sagen. Da dürfte aber auch die Erfahrung und die Zeit ein wenig unterstützt haben.

Insgesamt war es ein netter Abend. Das Publikum jung, die Musik knackig. Für Freunde des Core und artverwandter Musik war es sicherlich ein ordentliches Erlebnis, da selbst beim Sound nur wenige Wünsche offen blieben. Die Art des Kampftanzes werde ich mir auf meine alten Tage nicht mehr erschließen können, aber das macht ja nichts. Man muss nicht alles verstehen...

Sophos

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