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Konzert-Bericht

Helloween & Rage

Backstage, München 03.11.2003

Als Teil einer riesen Tour, die zu diesem Zeitpunkt schon über 8 Wochen lief, gaben sich Helloween und Rage am 3. November im Backstage die Ehre. Mob Rules, die als erste Vorband geplant waren, fielen aus mir unbekannten Gründen an diesem Abend aus - was ein Glück für mich war, weil ich sie eh verpasst hätte. Ich durfte nämlich vor dem Konzert Helloween interviewen.

Aufgrund des Interviews bekam ich die ersten Takte von Rage auch nur aus dem Backstage-Bereich mit. Rage begannen mit dem Intro der aktuellen (und sehr geilen) Scheibe "Soundchaser" mit anschließendem Song "War Of Worlds". Von Anfang an gingen die Leute gut mit, kein Wunder bei der guten Laune, die von der Bühne verbreitet wurde. Es folgten einige Songs von der eben erwähnten "Soundchaser", z.B. der Titeltrack, aber auch alte Klassiker wie "Firestorm" wurden nicht vergessen. Nach dem wohl unvermeidlichen, aber zum Glück nur 5 Minuten langen Drumsolo des Mannes mit der hässlichsten Frisur im Rockbusiness, Mike Terrana, schlossen Rage mit "Higher Than The Sky" eine feine Dreiviertelstunde ab. Die drei sind hervorragend aufeinander eingespielt und spielen mit so viel Energie zusammen, dass es eine wahre Freude ist. Noch dazu kündigten sie an, im Januar für eine Headlinertour auch wieder nach München zu kommen, weil sie eine Live-DVD rausbringen wollen. Ein Termin, auf den man sich freuen kann.

Nach einer kurzen Umbauphase legten Helloween um viertel elf (für die Preiss'n: 22:15 Uhr) los. Ich war sehr gespannt, wie sich das neue Line-Up live präsentieren würde. Und ich muss sagen: Man merkt von der musikalischen Darbietung gar nicht, dass da neue Leute sind. Die Jungs spielen hervorragend zusammen und ergänzen sich gut auf der Bühne. Vom neuen Drummer Stefan Schwarzmann sah man naturgemäß hinter seinem Drumkit nicht viel - wobei sich das schon rentiert hätt, weil das der dickste Schlagzeuger ist, den ich je gesehen hab -, dafür sah man Neuzugang Sascha Gerstner (git.) umso besser. Der Kerl ist nämlich gut und gerne 2 m groß und mit seinen 27 Jahren gegenüber dem Rest der Band ziemlich jung und wirkt im Vergleich sehr schnucklich. Er bewegte sich während des Gigs nicht sehr viel, sondern konzentrierte sich darauf, seinen Job gut zu machen. Was ihm auch exzellent gelang. Michael Weikath machte wie immer auf cool - zumindest hoffe ich das, denn wenn er nicht aus Coolnessgründen mit öfter mal ner Kippe im Mund bewegungsarm auf der Bühne herumgestanden hat, war ihm schlicht langweilig.
Sänger Andi Deris war stimmlich nicht ganz auf der Höhe, was ihm aber verziehen ist, wenn man bedenkt, dass er erst vor ein paar Tagen ein paar Konzerte canceln musste, weil er erkältet war und keinen Ton mehr rausbrachte. Außerdem war das der vierte Tag in Folge, wo er abends ein ganzes Konzert singen musste. Er kaschierte seine Schwächen aber recht gut, indem er das Publikum einbezog und bei manchen hohen Stellen geschickt trickste. Überhaupt war Deris zusammen mit Markus Grosskopf diejenigen, die sich vom Stageacting her die meiste Mühe gaben. Markus Grosskopf ist einfach ein Grinsegesicht, der versprüht immer gute Laune, bewegt sich viel und flirtet mit dem Publikum - stumm natürlich. Deris redete viel mit dem Publikum, jedoch - vielleicht hatte er einen Kater vom Vortag oder was auch immer - jedenfalls hatte er wohl nicht die beste Meinung vom Münchner Publikum, und das sagte er beim Singspielchen auch laut. Sprüche wie "Ihr singt ja scheisse" (kein wörtliches Zitat, aber so ähnlich kamen da mehrere) sind nicht wirklich dazu angetan, das im übrigen sehr zahlreich erschienene Publikum für ihn einzunehmen. Cool fand ich den Spruch "Ich hab hier eine badische Messlatte, und was ihr hier fabriziert, also da kann ich ja noch pissen", aber als er dann mit Fußball anfing ("Kein Wunder, dass der KSC abgestiegen ist, -ups, falsche Stadt. Der KSC steigt ja grad in die vierte Regionalliga oder so ab, die spielen so schlecht Fußball wie ich"), hatte er verloren. Erstens ist der KSC momentan auf Platz 3 in der 2. Bundesliga, zweitens sollte man halt einfach nicht kurz darauf "Wie geht's den Bayern?" in eine Münchner Konzerthalle fragen - ist doch klar, dass die eine Hälfte jubelt, die andere Hälfte buht und die dritte Hälfte schweigt :-)
Songtechnisch arbeitete man sich durch die komplette Historie der Band. Neue Sachen wie "Open your Life" und "If I could Fly" vertrugen sich gut mit alten Klassikern wie "Keeper Of The Seven Keys", "Hey Lord" und natürlich "Eagle Fly Free".

Allerdings war es dann nach 'nem Singspiel und einer Zugabe nach gut eineinhalb Stunden denn auch schon vorbei. Mit klingelnden Ohren (wieso muss bei einem Headliner immer so laut aufgedreht werden??) verließen wir die Halle. Der Eindruck, den Helloween hinterlassen hatten, war insgesamt ziemlich durchwachsen. Entweder war die Tour zu lang oder die Jungs sind inzwischen einfach zu routiniert, jedenfalls war das eher ein Unentschieden als klare drei Punkte für Helloween.

Kara

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